Von: mk
Bozen – Die Entwicklung des öffentlichen Immobilienbestands, die energetische Sanierung und die Steigerung der Energieeffizienz, die Bereiche Verkehr und Infrastruktur, Langzeitpflege, Tourismus sowie die Unterstützung kleiner Unternehmen – nach diesen Schwerpunkten will die Kapitalanlagegesellschaft des Landes, Euregio Plus SGR AG, ihre Jahrestätigkeit 2023 ausrichten. Heute hat die Landesregierung diese Ausrichtung gutgeheißen und dem Dienstleistungsabkommen für das Jahr 2023 zugestimmt.
Ebenso hat sie Landeshauptmann Arno Kompatscher zur Vertragsunterzeichnung ermächtigt. Für die Unterstützungs- und Finanzberatungsdienste wird das Land – wie im Vorjahr – 854.000 Euro ausgeben.
Erreichung der Nachhaltigkeitsziele im Fokus
Stand im Vorjahr noch der Wiederaufbau der von der Pandemie am stärksten betroffenen Sektoren im Vordergrund, so ist es 2023 die Beratung für eine schnelle Erreichung der Nachhaltigkeitsziele und die mögliche Auflage entsprechender Finanzierungsinstrumente. Der Fokus ist zudem auf die Finanzberatung im Hinblick auf die Sanierung öffentlicher Liegenschaften gerichtet, wofür ebenfalls die Schaffung eines Immobilienfonds ins Auge gefasst wird.
Die bereits bestehenden Investmentfonds Euregio+ PMI und Euregio+ Tourismus sollen weiterentwickelt werden. Neu dazu kommen soll ein Finanzinstrument im Risikokapitalsektor (Venture Capital). Auch den Infrastrukturprojekten von Land und Gemeinden gilt die Interessenahme von Euregio Plus mit besonderem Blick auf die Energieeffizienz. Euregio Plus ist auch im Bereich von Alterssicherung und -vorsorge tätig. Zudem will das Unternehmen die Kontakte zum Europäischen Investitionsfonds (EIF) als Betreiber der Plattform und zu den anderen beteiligten Institutionen pflegen und dabei das eigene Know-how für die Aufwertung des Dachfonds einbringen und dessen Entwicklung beobachten und dazu entsprechende Berichte vorlegen.
Dritter Investmentfonds auf dem Weg
In den vergangenen drei Jahren hat Euregio Plus für das Land verschiedene Finanzberatungsleistungen erbracht, Landesinitiativen analysiert und Projekte entwickelt. So wurden Anlagevorschläge für offene, bewegliche und Immobilienfonds sowie Entwicklungs- und Sparpläne für die Schlüsselsektoren der Südtiroler Wirtschaft erstellt: Dabei ging es um die Möglichkeit der Übertragung des Steuerguthabens, die Schaffung alternativer Finanzinstrumente wie Minibonds und öffentlich-private Partnerschaften für den Bau von Sozialwohnungen und anderer sozialer Infrastrukturen.
Trentino baut Beteiligung aus
Die heutige Genehmigung des Dienstleistungsvertrags folgt auf eine wichtige Veränderung der Beteiligungsstruktur der Euregio Plus SGR AG. Die Anteilseignerin Pensplan Centrum AG hat einen Teil ihrer Beteiligung an das Trentino verkauft. Somit halten seit 12. Juli 2023 das Land Südtirol und das Trentino je 45 Prozent der Aktien, während sich die restlichen zehn Prozent im Besitz von Pensplan Centrum AG befinden. „Die Aufstockung der Trentiner Beteiligung ist ein weiterer Schritt zur Stärkung der strategischen Weiterentwicklung von Euregio Plus, die auf das Angebot von Vermögensverwaltungen und auf die Förderung von Investmentfonds abzielt, um das Wachstum der einheimischen Unternehmen und den regionalen Standort zu unterstützen“, zeigt sich Landeshauptmann Kompatscher überzeugt.