Von: mk
Bozen – Der Tourismus ist ein Grundpfeiler der Südtiroler Wirtschaft, wobei gerade der Sommersaison eine große Bedeutung zukommt. Um diese im heurigen Jahr sichern zu können, setzt sich die Handelskammer Bozen dafür ein, dass nach den besonders gefährdeten Gruppen die Beschäftigten im Tourismus bei den Impfungen an die Reihe kommen.
Das Gastgewerbe und die Beherbergung mussten bereits große Einbußen während der Wintersaison 2020-21 hinnehmen. Laut dem WIFO – Institut für Wirtschaftsforschung der Handelskammer Bozen sanken die Nächtigungen zwischen November 2020 und Februar 2021 um 95,3 Prozent im Vergleich zum gleichen Zeitraum der vorherigen Wintersaison 2019-20. Dies sind rund 8,7 Millionen Übernachtungen weniger.
Da am Tourismus viele Arbeitsplätze hängen und sich das Gastgewerbe durch ein hohes Maß an sozialen Kontakten auszeichnet, setzt sich die Handelskammer Bozen dafür ein, dass die im Tourismus Tätigen beim Impfen vorgereiht werden – selbstverständlich nach Berücksichtigung der älteren Bevölkerung sowie der besonders gefährdeten Gruppen.
Vor einigen Tagen hatte bereits der italienische Industriellenverband „Confindustria“ Alarm geschlagen und auf die Bedeutung des Neustarts im Tourismus für das Bruttoinlandsprodukt von Italien hingewiesen. Demzufolge hängen zwei Drittel des heurigen Wirtschaftswachstums vom Sommerquartal ab.
„Das Gastgewerbe braucht vor Beginn der Sommersaison Planungssicherheit. Eine vorgezogene Impfung für die Beschäftigten wäre ein wichtiges Signal, um dem Tourismus die Unsicherheit zu nehmen und den Unternehmern eine Perspektive zu geben“, meint Handelskammerpräsident Michl Ebner.
Alfred Aberer, Generalsekretär der Handelskammer Bozen, fügt hinzu: „Deutschland äußert bereits erste Zweifel an den bevorstehenden Lockerungen in Italien. Umso wichtiger ist es, dass wir hier in Südtirol ein sicheres Umfeld für unsere Gäste schaffen – dazu würde eine Impfung für die im Tourismus Tätigen wesentlich beitragen.“