Aktion zur Aufwertung des Verkäuferberufes

„Ich verkaufe“

Donnerstag, 07. November 2024 | 11:41 Uhr

Von: mk

Bozen – Um Handelsbetriebe in der herausfordernden Suche nach motivierten und kompetenten Verkäuferinnen und Verkäufern zu unterstützen, plant der Wirtschaftsverband hds die großangelegte Aktion „Ich verkaufe“.

Ziel der Aktion, die heute im Rahmen einer Pressekonferenz im Geschäft „Luis Trenker“ in Bozen vorgestellt wurde, ist es, das Image dieses vielfältigen Berufes ins rechte Licht zu rücken und für die jüngere Generation, aber auch für Quer- und Wiedereinsteiger, attraktiv zu machen.

„Um diesen Beruf erfolgreich ausüben zu können, sind bestimmte Fähigkeiten nötig, die wir im Mittelpunkt dieser Sensibilisierungskampagne stellen und den Alltag der Verkäuferinnen und Verkäufer in Südtirol ausmachen“, betont hds-Präsident Philipp Moser. „Empathie, Fachkenntnis, Geduld, Zuhören und Kreativität – das sind 5 Fähigkeiten, die Verkäuferinnen und Verkäufer in Südtirol jeden Tag in ihren Geschäften einsetzen und weiterentwickeln“, so Moser weiter.

„Ein Mix aus Hard und Soft Skills, der alles andere als banal ist und den Reiz eines Berufs ausmacht, der oft zu Unrecht unterschätzt wird. Verkäuferinnen und Verkäufer sind heutzutage 360°-Berater, die unter anderem oft auch die Social-Media-Kanäle oder wenn vorhanden den Online-Shop des Geschäftes verwalten. Eine Vielfalt und Komplexität von Aufgaben, die neben großen organisatorischen Fähigkeiten eine unternehmerische Denke erfordern.“, erklärt hingegen Johanna Klemera, Geschäftsinhaberin und Vizepräsidentin der Fachgruppe Fashion im hds. „Wir müssen aber von der Basis aus starten und anfangen am Image zu arbeiten, damit die Vorteile dieses Berufes sowie dessen Aufstiegsmöglichkeiten, zielgerecht übermittelt werden“, betont Klemera.

Dieser Beruf genießt heute leider ein schlechteres Ansehen als früher. Er wird als zu einfach, wenig anspruchsvoll und mit begrenzten Karrieremöglichkeiten betrachtet. Das zumindest denken die meisten Menschen, wenn sie an die Welt des Verkaufs denken. „Angesichts dieser Wahrnehmung entstand diese Aktion, mit der wir diesen Beruf in einem anderen Licht darstellen möchten, aus einer neuen Perspektive. Einer Perspektive, die die Fähigkeiten in den Mittelpunkt stellt, deren Beherrschung den Beruf des Verkäufers besonders, anregend und herausfordernd macht“, so Moser.

Denn wenn man auf die Frage, was man beruflich macht, mit ‚Ich verkaufe‘ antwortet, werden viele enttäuscht sagen: ‚Und sonst nichts?‘ ‚Ich verkaufe‘ hat viele Nuancen. Ich verkaufe, weil es mir ein gutes Gefühl gibt. Ich verkaufe, weil ich gerne für die Kunden da bin. Ich verkaufe, weil ich es liebe, mit Menschen in Kontakt zu sein. Aber auch: Ich verkaufe, weil ich einige Fähigkeiten habe, die es mir ermöglichen, dies erfolgreich zu tun.

Die Kampagne

Im Mittelpunkt der Kampagne, die vom Kreativstudio fuoriposto in Bozen umgesetzt wurde, stehen eine Reihe von Videos, die unter www.hds-bz.it/ichverkaufe abrufbar sind. Einige stellen verschiedene Situationen dar, denen Verkäuferinnen und Verkäufer an einem gewöhnlichen Arbeitstag begegnen können, und die mit einer der fünf Fähigkeiten gelöst werden.

Vor allem die sozialen Medien wurden als Hauptkanal für die Kampagne ausgewählt, um vor allem ein junges Publikum anzusprechen, das in diesem Beruf möglicherweise seine Berufung und eine Möglichkeit zur beruflichen Selbstverwirklichung finden könnte. Neben der Sensibilisierung zum Thema, sollen im Laufe der Kampagne die Kontakte aller gesammelt werden, die an diesem Beruf interessiert sind, um einige Veranstaltungen zu organisieren, bei denen ihnen die Möglichkeiten und Chancen des Berufs im Verkauf eingehender vorgestellt werden.

Eckdaten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Südtiroler Handel

– Entwicklung Gesamtanzahl Mitarbeiter im Einzelhandel:

2014: 11.453 > 31.12.2023: 13.669 (+ 2216)

– Frauenanteil: 70 Prozent

– Teilzeit: 46 Prozent (davon 86 Prozent Frauen)

– Einzelhandelsbetriebe (inkl. Filialen): 5056

– Mitarbeiter Bereiche Einzelhandel:

Lebensmittel (32 Prozent), Bekleidung (18 Prozent), Sportartikel (sechs Prozent), Möbel/Einrichtung (fünf Prozent), Schuhe/Lederwaren (drei Prozent)

– 44 Prozent in den Bezirken Bozen und Burggrafenamt tätig

Quellen: Amt für Arbeitsmarktbeobachtung, Wifo der Handelskammer Bozen

Bezirk: Bozen

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