Universätitsprofessor Walter Ricciardi warnt vor Rückkehr von Krankheiten

Impfschäden: “Statistisch wahrscheinlicher, ins Parlament gewählt zu werden”

Sonntag, 04. Juni 2017 | 16:07 Uhr

Trient – Das Problem der Impfungen ist zurzeit sehr aktuell. Es wurde auch von Walter Ricciardi im Rahmen des Festival dell’Economia von Trient wieder aufgegriffen. Arzt und Universitätsprofessor, bekannt für seinen professionellen, didaktischen Einsatz und seine Forschungen im Bereich der Hygiene und der öffentlichen Gesundheit, hat er nochmals mit Nachdruck die Wichtigkeit einer breit angelegten Impfkampagne unterstrichen.

Was das Trentino und Südtirol betrifft, so gäbe es auch hier einige schwache Stellen. Vor allem in Südtirol werden Impfungen für bestimmte Krankheiten nicht ausreichend durchgeführt und sind in den letzten Jahren rückgängig. Man müsse also unbedingt weiter auf Sensibilisierung und Information setzen. “Jahrzehnte lange Fortschritte in der Medizin könnten sonst zunichte gemacht werden”, warnt Ricciardi. Schon jetzt würden die rückläufigen Impfquoten in Südtirol dafür sorgen, dass bestimmte Krankheiten wieder vermehrt auftreten im Vergleich zu anderswo.

Auch die viel beschworenen Impfschäden rückte Ricciardi in ihren Kontext. Nur in einem Fall von einer Million trage eine Person langfristigen Schaden von einer Impfung davon. “Es ist statistisch wahrscheinlicher”, so der Professor, “dass jeder von ihnen ins italienische Parlament gewählt wird, als einen Impfschaden zu erleiden. Hier liegt die Wahrscheinlichkeit nämlich bei 1 : 115.000.”

 

Von: mho