Von: luk
Bozen – Walter Oberkalmsteiner, Bozner Bezirkssekretär der Fachgewerkschaft Gesundheitsdienst im Autonomen Südtiroler Gewerkschaftsbund (ASGB), versteht die Welt nicht mehr. Trotz eklatanten Personalmangels in den Krankenhäusern seien nämlich viele Mitarbeiter des Sanitätsbetriebes für die BIOLIFE-Messe vom 5. bis 7. November abgezogen worden.
„Ich möchte vorausschicken, dass ich im Grunde die Präsenz des Südtiroler Sanitätsbetriebes an Messen gutheiße. Aber angesichts der aktuellen Situation kann ich nicht nachvollziehen, dass viele Mitarbeiter zur Betreuung der diversen Stände des Sanitätsbetriebes abgezogen wurden, die eigentlich dringender in den Spitälern gebraucht würden. Auch die Außenwirkung dieser Maßnahme ist ein Eigentor, suggeriert sie doch, dass genügend Personal für die Betreuung der Patienten in den Krankenhäusern vorhanden sei. Fakt ist aber, dass die Situation vollkommen anders aussieht“, so Oberkalmsteiner.
Der Südtiroler Sanitätsbetrieb würde nämlich an einem massiven Personalmangel leiden, der durchaus besorgniserregend ist. Erschreckend sei vor allem der Umstand, dass sich die Führungskräfte im öffentlichen Gesundheitswesen dieser Tatsache anscheinend nicht bewusst sind und sich verhalten, als befänden wir uns im Normalzustand.
„Realität ist, dass das Personal in den Spitälern auf dem Zahnfleisch kriecht und eine Besserung der Situation nicht sichtbar ist. Deshalb erachte ich die Entscheidung, Personal für die BIOLIFE-Messe abzuziehen als Affront all jenen gegenüber, die am Ende ihrer Kräfte in den diversen Krankenabteilungen ihren Dienst versehen, sowie gegenüber jenen, die bereits wochenlang auf notwendige Visiten warten“, so Oberkalmsteiner.