Von: luk
Bozen – Um das Lohnniveau der Mitarbeiterinnen in der Kleinkindbetreuung zu heben, plant das Land eine Änderung der Finanzierungskriterien. “Gute Betreuung muss uns mehr wert sein”, fordert Landesrätin Deeg.
Eltern von Kleinkindern können in Südtirol auf ein stetig wachsendes Angebot zurückgreifen: In vielen Gemeinden gibt es Kindertagesstätten (insgesamt 106) oder den Tagesmutterdienst (2021 waren 226 Tagesmütter aktiv), in den Städten Bozen, Meran, Brixen und Leifers wird das Angebot von 15 Kinderhorten abgerundet. Um weiterhin ausreichend und gut ausgebildetes Personal zu finden, laufen bereits seit einiger Zeit Gespräche (LPA hat berichtet).
Familienlandesrätin Waltraud Deeg ist sich der Dringlichkeit des Anliegens bewusst: “Die Kleinkindbetreuung in Südtirol wurde in den vergangenen Jahren konstant weiterentwickelt, sowohl was die Qualität anbelangt als auch im Hinblick auf ein möglichst flächendeckendes Angebot. Diese Bemühungen nützen aber nichts, wenn der Dienst nur begrenzt von den Familien genutzt werden kann, weil nicht ausreichend Personal gefunden wird!” Man arbeite daher mit allen beteiligten Partnern an Maßnahmen, um das Lohnniveau der Kleinkindbetreuerinnen in den Kindertagesstätten anzuheben.
Erst kürzlich gab es dazu einen Austausch der Familienlandesrätin mit dem Rat der Gemeinden, auch auf Ämterebene wird intensiv gearbeitet. Man sei sich einig, dass es rasch Verbesserungen geben müsse und arbeite auch bereits an konkreten Lösungen: “Wir wollen die Finanzierungskriterien anpassen, um den Trägerorganisationen der Kleinkindbetreuung die nötige finanzielle Basis für die Abdeckung der kollektivvertraglichen Verpflichtungen zu sichern”, erklärt Deeg. Für die Nutzerfamilien hingegen würde sich nichts ändern: “Familien brauchen gerade in Zeiten wie diesen Planungssicherheit. Darum setzten wir weiterhin auf einen einheitlichen, gestaffelten Nutzertarif pro Betreuungsstunde.”
Änderungen wird es voraussichtlich bei den Vergabeverfahren geben: “Wir wollen eine Klausel in den Akkreditierungskriterien vorsehen, mit der garantiert wird, dass unsere lokalen Rahmenabkommen und die darin vorgesehenen Vergütungen für die Mitarbeiterinnen angewendet werden. Dies musss für alle gelten, die in Südtirol den Dienst der Kleinkindbetreuung anbieten”, betont Landesrätin Deeg. Diejenigen, die sich um die Kleinsten kümmern, brauchen mehr Anerkennung, in jeglicher Hinsicht, weil “uns eine gute Betreuung etwas beziehungsweise mehr wert sein muss”, sagt Familienlandesrätin Waltraud Deeg.