250 internationale Fachleute diskutieren in Bozen

Konferenz für nachhaltige Stadt- und Raumplanung

Mittwoch, 10. Dezember 2025 | 14:15 Uhr

Von: Ivd

Bozen – Eine Woche lang ist Bozen Treffpunkt für alle, die sich mit Stadt- und Raumplanung beschäftigen. Vom 9. bis zum 12. Dezember kommen mehr als 250 Teilnehmende aus über 47 Ländern in den NOI Techpark, wo die fünfte Ausgabe der SSPCR stattfindet. In den letzten zehn Jahren hat sich die von Eurac Research organisierte Konferenz zu einem renommierten Forum für die wissenschaftliche Gemeinschaft entwickelt, wo über die Veränderungen in Städten und Regionen und über die klimatischen, energetischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Herausforderungen diskutiert wird.

Wie lassen sich Energieeffizienz und Mobilität in städtischen Systemen zusammenbringen, die immer schneller auf wirtschaftliche und gesellschaftliche Veränderungen reagieren müssen? Welche Ansätze können Europas Städte widerstandsfähiger gegenüber extremen Wetterereignissen machen? Und welche Werkzeuge unterstützen Stadtplaner dabei, Daten, künstliche Intelligenz und digitale Modelle sinnvoll zu nutzen und zugleich auch die Bevölkerung miteinzubinden?
Mit diesen und weiteren Fragen beschäftigt sich die SSPCR 2025. Die Konferenz will den Austausch zwischen Disziplinen fördern, die gemeinsam an Lösungen in der Stadt- und Raumplanung arbeiten. „Internationale Expertinnen und Experten nach Bozen einzuladen, ist eine Gelegenheit, Erfahrungen auszutauschen, unsere Arbeit sichtbar zu machen und zu zeigen, wie Institutionen, Unternehmen und Forschung bei uns im Land zusammenwirken“, erklärt Daniele Vettorato, Leiter der Forschungsgruppe für urbane und regionale Energiesysteme bei Eurac Research. „Die Energiewende ist kein rein ingenieurtechnisches Unterfangen: Wir brauchen Lösungen, die die Qualität unserer Lebensräume, soziale Teilhabe, das Wohlbefinden der Menschen und den kulturellen Wert der Orte berücksichtigen. In diesem Sinne steht die SSPCR 2025 im Einklang mit den Leitgedanken des Neuen Europäischen Bauhaus, der EU-Initiative, die die ökologische Transformation mit Blick auf Nachhaltigkeit, Ästhetik und Inklusivität vorantreiben will.“

Der erste Tag rückte zentrale Themen der Energiewende in den Fokus, anhand von Beispielen, die auch Südtirol direkt betreffen. Ausgehend von der Agri-Photovoltaikanlage in Auer, die im Rahmen eines von Eurac Research koordinierten EU-Projekts realisiert wurde, diskutierten Fachleute etwa über das Potenzial der Integration von Photovoltaik in landwirtschaftlich und anderweitig genutzte Flächen – als Schlüsselfaktor für eine wirksame und zugleich gerechte Energiewende. Ein zweiter Schwerpunkt galt der emissionsfreien Mobilität. Der Austausch zwischen lokalen und internationalen Institutionen verdeutlichte sowohl technische und infrastrukturelle Herausforderungen als auch die große Rolle dieses Sektors für die Dekarbonisierung der Städte.
Im weiteren Verlauf der Woche wird die Debatte auf die europäische und globale Ebene ausgeweitet, mit Treffen, an denen auch Vertreter der Vereinten Nationen und internationaler NGOs teilnehmen. Der Dialog zwischen Fachleuten aus ganz Europa und anderen Weltregionen bringt einen internationalen Blick auf urbane Entwicklungsprozesse nach Bozen – eine Perspektive, die auch für den alpinen Raum von Relevanz ist.

Bezirk: Bozen

Kommentare

Aktuell sind 0 Kommentare vorhanden

Kommentare anzeigen