Von: luk
Bozen – Der regionale Zusatzrentenfonds Laborfonds hat am Mittwochnachmittag seine Delegiertenversammlung abgehalten. Aufgrund der Einschränkungen durch die Covid-19-Epidemie fand die Versammlung im Streaming über eine eigene Online-Plattform statt.
Haupttagesordnungspunkt der ordentlichen Versammlung war die Verabschiedung der Bilanz. Die außerordentliche Versammlung stimmte der neuen Wahlordnung zu. Präsident Werner Gramm ging auf das komplett veränderte Umfeld der vergangenen Monate ein und betonte, dass gerade in dieser herausfordernden Zeit die Bedeutung der Zusatzrente noch weiter steige: „Wir müssen gerade jetzt die jungen Menschen für die Zusatzrente sensibilisieren. Es ist wichtig, dass sie erkennen, dass sie schon heute an morgen denken müssen, um im Alter ohne finanzielle Probleme dazustehen. Genauso ist es wichtig, dass jeder Arbeitnehmer weiß, dass er als Mitglied von Laborfonds in schwierigen Zeiten auch bei möglicher Arbeitsunterbrechung auf die finanzielle Unterstützung der Region zählen kann.“
Mehr Frauen und Jugendliche
Erfreulich ist die Entwicklung bei den Mitgliedern: Mit insgesamt 6.607 Neueinschreibungen und einem Gesamtsaldo von plus 3.261 Mitgliedern im Vergleich zum Vorjahr konnte der positive Trend der vergangenen Jahre fortgesetzt werden. Einen überdurchschnittlichen Zuwachs gab es wiederum bei den Frauen und bei der Einschreibung von Jugendlichen durch ihre vorausschauenden Eltern. Mit Stichtag 31.12.2019 waren 124.516 Mitglieder beim regionalen Zusatzrentenfonds eingeschrieben. Im Februar 2020 wurde die Schwelle von 125.000 Mitgliedern überschritten; Ende März stieg die Zahl auf 125.747, Ende April auf 125.882 Mitglieder – trotz Lockdown aufgrund der Corona-Krise. „Dieser Zuwachs in Krisenzeiten bestätigt uns in unserem Tun und ist Ergebnis der jahrelangen intensiven Arbeit auf regionaler Ebene“, so Präsident Werner Gramm. Er erinnert an die 2019 verliehene internationale Auszeichnung als „Best Pension Fund in Italy“ bei den IPE Awards mit folgender Begründung: „Laborfonds is not only a simple pension fund: it is the outcome of a wider, shared project of an entire region.“
Positive Entwicklung von Nettovermögen und Bilanz
„Das Jahr 2019 wird uns aufgrund der positiven Performance der Vermögensverwaltung in Erinnerung bleiben“, erklärt Generaldirektorin Ivonne Forno: „Drei von vier Investitionslinien konnten Nettorenditen von über acht Prozent erzielen: die Vorsichtig Ethische Linie plus 8,06 Prozent, die Ausgewogene Linie plus 8,91 Prozent und die Dynamische Linie plus 12,74 Prozent.“ Insgesamt konnte das Nettovermögen des Fonds im Vergleich zu 2018 um plus 14,18 Prozent auf 3.029.390.015 Euro gesteigert werden. Über Direktinvestitionen wurde der regionale Wirtschaftskreislauf gestärkt, in erneuerbare Energien und den sozialen Wohnbau investiert oder weitere strategisch wichtige Investitionen getätigt. Ein wichtiges Projekt für die Mitglieder von Laborfonds war auch 2019 wieder das Modell des Bausparens, welches auf eine Initiative des Landes Südtirol und von Pensplan in Kooperation mit konventionierten Bankinstituten aus dem Jahre 2015 zurückgeht.
Covid-19, Auswirkung und Perspektiven
„Wir sind unmittelbar und auf vielen Fronten zugleich tätig geworden“, erklärt Präsident Werner Gramm die Strategie von Laborfonds in der Corona-Epidemie: „Anfang März haben wir bei unseren Partnern für die Vermögensverwaltung interveniert, damit die Investitionsportfolios so gut wie möglich geschützt werden. Noch vor dem Lockdown wurden die gesamte Belegschaft in Smart Working versetzt, dieses Arbeitsmodell wird auch derzeit fortgesetzt, um den Mitarbeitern eine Arbeit von Zuhause aus in Sicherheit zu garantieren. Gemeinsam mit Pensplan haben wir Modelle entwickelt, um auf Anfragen effizient und zeitgerecht reagieren zu können und um die papierlose Kommunikation über Mail und Onlinedienste zu forcieren. Über Social Media und weitere Kanäle haben wir eine gezielte Mitgliederkommunikation betrieben, um zu informieren, dass die Verluste der Finanzmärkte nur ein eingeschränktes zeitliches Bild abgeben und mit der Zeit auch wieder wettgemacht werden können, wenn man nicht aus dem Fonds aussteigt oder die Investitionslinie wechselt. Bereits die Entwicklung im April hat ein Signal in diese Richtung gegeben, mit wesentlicher Verbesserung der Performance der Finanzmärkte.“
Generaldirektorin Ivonne Forno: „Wir müssen aber auch realistisch bleiben und uns bewusst sein, dass sich die derzeit stabile Situation mit Fortschreiten der Entwicklung verschlechtern könnte. Die Beitragszahlungen der Mitglieder und die Anfragen auf Auszahlung haben sich trotz der schwierigen Situation kaum verändert. Auch wenn wir ein regionaler Fonds sind, der stark von den lokalen Wirtschaftskreisläufen profitiert, werden auch wir in unserer Region die Auswirkungen der Krise zu spüren bekommen. Gerade deshalb werden wir uns stark darauf konzentrieren, unsere Mitglieder bestmöglich abzusichern.“
Sicherheit, Stabilität, Kontinuität, Synergien nutzen
Für Präsident Werner Gramm ist es das Hauptanliegen, gemeinsam mit den Informationsinitiativen von Pensplan, das Bewusstsein über die Notwendigkeit einer frühzeitigen zusätzlichen Rentenvorsorge zu steigern – durch eine professionelle Vermögensverwaltung und indem die Bevölkerung weiterhin für das Thema sensibilisiert wird: „Vor allem junge Menschen wollen wir dafür gewinnen, damit sie früh genug vorsorgen, um einmal ein finanziell unbeschwertes Alter zu erleben. Eine Zusatzrente ist mittlerweile eine Notwendigkeit geworden und gerade in Krisenzeiten wie der Corona-Epidemie möchten wir darauf hinweisen, dass die Region Trentino-Südtirol die Mitglieder von Laborfonds in schwierigen finanziellen Situationen und bei evtl. Arbeitsunterbrechung unterstützt.“
Gramm weiter: „Laborfonds ist eine starke regionale Gemeinschaft als gelebte Sozialpartnerschaft ohne Gewinnabsichten und im Eigentum und Interesse seiner Mitglieder – den Arbeitnehmern und Arbeitgebern. So wird der Laborfonds auch als Vorzeige-Vorsorgemodell auf staatlicher wie europäischer Ebene betrachtet, welcher mit viel Innovationskraft die Vermögensverwaltung laufend verbessert und seine Dienstleistungen für die Mitglieder ständig ausbaut. Dabei geht es vor allem auch darum, das Territorium und die lokalen Kreisläufe mit geeigneten Projekten zu unterstützen und einen Mehrwert für Wirtschaft und Gesellschaft zu schaffen.“