Von: luk
Bozen/Indien – Ein Schülerheim für 110 Tibeter im Exil in Nordindien ist eröffnet. Die Mittel kommen aus dem Programm für Entwicklungszusammenarbeit des Landes Südtirol.
Zwanzig Zimmer stehen nunmehr nach zwei Jahren Bauzeit 110 von über 400 Schülern der Tibetischen Oberschule Sambhota Tibetan School in Paonta Sahib in Nordindien Nahe der Grenze zum Tibet zur Verfügung. Das Land Südtirol hat das Schülerheim auf Anfrage der tibetischen Exilregierung des Dalai Lama im Rahmen seines Programmes für Entwicklungszusammenarbeit finanziert, auch weil es sich hierbei um die Förderung einer unterdrückten Minderheit geht. Die Gesamtkosten betrugen 97.958 Euro.
Die Schule wurde ursprünglich im Jahr 1968 gegründet. Sie ermöglicht den Kindern der Exiltibeter der Siedlung in Paonta Sahib sowie der tibetischen Siedlung unter der Verwaltung der Gesellschaft für tibetische Industrieentwicklung den Zugang zur Erziehung. Die Schule bietet ein duales Erziehungsmodell, das die traditionelle tibetische Erziehung mit modernen Erziehungsmodellen verbindet. Ursprünglich besuchten nur 50 Kinder die Schule von der 1. bis zur 7. Klasse – heute sind es 415 Kinder. Das Lehrpersonal setzt sich aus 30 Lehrerpersonen zusammen; diese werden von 22 Hilfskräften unterstützt. Das Schülerheim wurde in der ersten Juliwoche in Anwesenheit von zahlreichen Vertretern der tibetischen Exilregierung und natürlich ihren neuen Bewohnern feierlich eröffnet.
Zur Zeit betreut das Landesamt für Kabinettsangelegenheiten in Indien zudem ein weiteres landwirtschaftliches Projekt in der Siedlung Bylakuppe im Süden Indiens. Es ist dies eine der größten unter den 39 tibetischen Siedlungen in Indien. Die Mehrheit ihrer 10.000 Exiltibeter leben von der Landwirtschaft, und zwar für den Eigenbedarf. In Zusammenarbeit mit der Central Tibetan Administration, mit Sitz in Dharamsala, Indien, vermittelt das Versuchszentrums Laimburg den Tibetern das Wissen über den biologischen Anbau und eine nachhaltige Wirtschaftsweise ebenso das Know-how zur Vermarktung der eigene Produkte. Dieses Projekt hat das Land Südtirol bisher mit 44.000 Euro unterstützt.