Von: luk
Bozen – Die Digitalisierungsprozesse in der Arbeitswelt, die sich ständig verändernden Berufsbilder, die Alterung der Erwerbstätigen, der Fach- und Arbeitskräftemangel, der Weiterbildungsbedarf und eine moderne, digital unterstützte Arbeitsvermittlung bezeichnete gestern bei der Einsetzung der neuen Landesarbeitskommission Südtirols Arbeitslandesrat als Zukunftsthemen in der Arbeitspolitik. Mit diesen Themen – so der Landesrat – werde sich die Kommission verstärkt auseinandersetzen.
“Die Landesarbeitskommission wird sich stärker strategisch ausrichten, inhaltliche Diskussion zu den zentralen Fragen führen und die Entwicklungen auf dem Südtiroler Arbeitsmarkt analysieren, um auf sozialpartnerschaftliche Art und Weise Vorschläge auf politischer Ebene einzubringen”, erklärte der Landesrat. Als Vorsitzender dieses Gremiums hat er gestern Abend die erste Sitzung dieser sozialpartnerschaftlich zusammengesetzten Kommission geleitet. Ende März war die Landesarbeitskommission von der Landesregierung neu ernannt worden.
Bei der konstituierenden Sitzung wurden zwei Unterkommissionen eingerichtet. Die eine ist mit der Berufsbildung befasst und die zweite mit der Arbeitsvermittlungskontrolle. Im Hinblick auf die Ausarbeitung des Mehrjahresplans für die Beschäftigungspolitik 2020-24 soll eine Arbeitsgruppe Leitlinien erarbeiten.
Auf der Tagesordnung der ersten Sitzung der Arbeitskommission standen auch aktuelle Themen. Im Hinblick auf die Sommerpraktika empfahl die Kommission ein Taschengeld von 600 bis maximal 800 Euro für freiwillige Praktika. Der staatlich vorgegebene Mindestbetrag liegt bei 300 Euro. Diese Empfehlung gilt auch für die mehrwöchigen verpflichtenden Praktika der Gastgewerbeschüler während der Sommermonate.
Der Landesrat für Arbeit gab abschließend zu bedenken, dass der autonome Handlungsspielraum in der Arbeitsmarktpolitik angesichts der Zentralisierungsbestrebungen des Staates immer wieder unterstrichen werden müsse. Gemeinsames Anliegen sei es, diese Spielräume zu nutzen und noch weiter auszubauen. “Die Südtiroler Arbeitswelt steht vor grundsätzlich neuen Herausforderungen, die auch als Chancen zu begreifen sind. Wenn es um die zukunftsfeste Gestaltung unseres Arbeitsmarktes geht, spielt die Landesarbeitskommission als sozialpartnerschaftlichen Einrichtung eine herausragende Rolle”, sagte der Landesrat.