Von: bba
Bozen – Die Landesregierung hat heute erstmals den zehnköpfigen Fachbeirat ernannt, der ihr im Bereich der Sozialen Landwirtschaft beratend zur Seite stehen wird.
Soziale Angebote an die Allgemeinheit einerseits, Entwicklungs- und Zuerwerbsperspektiven für die Bauernhöfe andererseits – das ist – kurz gefasst – die Soziale Landwirtschaft. In Südtirol soll sie weiterentwickelt werden.
Angeboten werden seit 2007 Kinderbetreuung und Schule am Bauernhof. Betreuungsangebote für Senioren gibt es seit 2014. Um die Soziale Landwirtschaft in Südtirol voranzubringen, hat die Landesregierung im vergangenen Jahr einen Gesetzentwurf vorgelegt, der nach Genehmigung durch den Landtag seit Sommer vergangenen Jahres in Kraft ist (LG Nr. 8/2018).
Gestern hat die Landesregierung auf Vorschlag des Landwirtschaftslandesrat den Fachbeirat ernannt, der für die Entwicklung der Sozialen Landwirtschaft eine wichtige Rolle spielen soll: den zehnköpfigen Landesbeirat für soziale Landwirtschaft.
Der Beirat ist bei der Landesabteilung Landwirtschaft angesiedelt und hat die Aufgabe, Vorschläge für die Weiterentwicklung der sozialen Landwirtschaft und zur Aus- und Fortbildung der Anbietenden zu erarbeiten.
Unter dem für die Landwirtschaft zuständigen Landesrat werden in den kommenden fünf Jahren Lucia Rizzieri (Abteilung Arbeit), Simone Loro (Abteilung Gesundheit), Brigitte Waldner (Abteilung Soziales) und Martin Unterer (Abteilung Deutsche Berufsbildung mit Schwerpunkt Land- und Hauswirtschaft) sowie Susanne Elsen (Fakultät für Bildungswissenschaften der Uni Bozen) und Cristina Dalla Torre (Eurac Research), Walter Rier (Bauernbund), Hanna Klammer (Bäuerinnenorganisation) und Irmhild Beelen (Dachverband für Soziales und Gesundheit) mit dieser Zielsetzung zusammenarbeiten.
“Landwirtschaftsbetriebe werden zunehmend zu Trägern von Aufgaben im ländlichen Raum, schaffen Arbeit und Beschäftigung für sozial Benachteiligte und Menschen mit Behinderung und übernehmen Bildungsaufgaben”, stellt der Landwirtschaftslandesrat fest.
Soziale Landwirtschaftsbetriebe könnten Perspektiven für die individuelle Entwicklung von Menschen mit Hilfebedarf bieten, einen nachhaltigen Umgang mit der bewirtschafteten Natur und für die Belebung ländlicher Räume. In der Wissensvermittlung, der Seniorentafel und der Arbeitsintegration sieht der Landesrat weitere ausbaufähige Tätigkeitsfelder.