Treffpunkt Schule

lvh-Delegation besucht Berufsbildungszentrum Schlanders

Mittwoch, 04. Juni 2025 | 09:13 Uhr

Von: Ivd

Schlanders – Um zentrale Themen der Berufsbildung, der praxisnahen Ausbildung sowie der Fachkräftesicherung ging es beim kürzlichen Besuch einer Delegation des lvh.apa im Berufsbildungszentrum Schlanders.

Der Austausch unter dem Motto „Treffpunkt Schule“ verdeutlichte einmal mehr die Bedeutung einer engen Zusammenarbeit zwischen Schule und Wirtschaft, so der lvh. „Wir sind sehr stolz auf die langjährige und intensive Zusammenarbeit mit eurem Berufsbildungszentrum“, betonte lvh-Präsident Martin Haller und bedankte sich bei Direktorin Virginia Tanzer für den kontinuierlichen, lösungsorientierten Dialog. Der Vinschgau stehe exemplarisch für jene ländlichen Regionen, in denen Betriebe mit hohem Einsatz in die Ausbildung junger Menschen investieren – oftmals unter schwierigen Rahmenbedingungen. Bereits mehrere gemeinsame Projekte zur Nachwuchsförderung wurden gemeinsam mit Erfolg umgesetzt.

Ziel des Besuchs war es, bestehende Kooperationen zu vertiefen und neue Impulse für eine zukunftsgerichtete Ausbildung zu setzen. An dem Treffen nahmen neben Präsident Martin Haller auch die lvh-Bezirksobleute Hermann Raffeiner-Kerschbaumer (Untervinschgau) und Günther Platter (Obervinschgau), die lvh-Berufsgemeinschaftsobmänner Andreas Falser (Maschinenbaumechaniker) und Michael Hofer (Tiefbauunternehmer), Hannes Pircher (Bezirksobmann der Junghandwerker im Untervinschgau) sowie lvh-Direktor Walter Pöhl teil. Auf Seiten der Schule waren neben Direktorin Tanzer auch Vizedirektor Benedikt Zangerle sowie die Fachlehrpersonen Thomas Mair, Roman Horrer, Norbert Linser und Peter Klotz anwesend.

Ein zentrales Thema des Gesprächs war das neue Angebot von Betriebspraktika bereits ab dem Alter von 14 Jahren. Die frühe Konfrontation mit realen Arbeitswelten helfe Jugendlichen, reflektierte Entscheidungen über ihren Berufsweg zu treffen. Davon profitierten nicht nur die Jugendlichen selbst, so der lvh, sondern auch die Betriebe, die sich frühzeitig als attraktive Arbeitgeber präsentieren können. Die Gesprächsteilnehmer betonten in diesem Zusammenhang die zunehmende Rolle der Unternehmen als Mitgestalter des Bildungsweges. Dennoch sei eine noch stärkere strukturelle Verzahnung von schulischer und betrieblicher Ausbildung notwendig. Direktorin Tanzer unterstrich: „Die Berufsschule ist nicht bloß ein Wissensvermittler, sondern ein gleichwertiger Partner im dualen System.“

Besonders positiv hob sie hervor, dass sämtliche Schüler der ersten und zweiten Klassen derzeit ein Praktikum in einem Betrieb absolvieren. Diese Praktika ermöglichen nicht nur Einblicke in verschiedene Berufsfelder, sondern stärken den Bezug zur lokalen Wirtschaft und fördern die Ausbildungsreife.

Ein weiterer Schwerpunkt des Treffens war das Thema Abwanderung junger Fachkräfte. Viele Betriebe investieren in qualifizierte Ausbildung, doch oft wandern die jungen Menschen nach Abschluss der Lehre in andere Regionen oder ins Ausland ab. Diese Entwicklung ist gerade im ländlich geprägten Vinschgau alarmierend.

Ein besonderes Anliegen der Schule betrifft die schwierige Besetzung der Prüfungskommissionen für die Lehrabschlussprüfungen. Hier sagten die lvh-Vertreter Unterstützung zu: „Gemeinsam mit unseren Berufsbeiräten werden wir besprechen, wie wir die Berufsschule in diesem Bereich gezielt entlasten können“, versprach Direktor Walter Pöhl.

Zum Abschluss des Treffens fand ein Rundgang durch die Werkstätten und Unterrichtsräume des Berufsbildungszentrums statt. Dabei erhielten die Gäste einen konkreten Einblick in die modernen Ausbildungsbedingungen vor Ort – und die Gelegenheit zum direkten Austausch mit Lehrpersonen.

Der lvh und das Berufsbildungszentrum Schlanders wollen diesen partnerschaftlichen Weg weiterverfolgen und gemeinsam an Lösungen für die Ausbildung von morgen arbeiten.

Bezirk: Vinschgau

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