Von: sis
Bozen – Wie die berufliche Ausbildung noch stärker verankert und marktorientiert gestaltet werden kann, haben Südtirols Holzbaumeister und Zimmerer vor Kurzem gemeinsam mit der Direktorin im Amt für Lehrlingswesen und Meisterausbildung Cäcilia Baumgartner besprochen. Ebenso diskutiert wurde die Anerkennung des ausländischen Meistertitels.
Die duale Ausbildung ist laut lvh das wichtigste Fundament für qualifizierte Fachkräfte. Kennzeichnend für dieses Berufsbildungssystem sind der theoretische Unterricht in der Berufsschule und die praktische Ausbildung im Betrieb. „In der Schule werden den Lehrlingen Lerninhalte vermittelt, die sie dann im Betrieb konkret umsetzen können“, erklärt der Obmann der Holzbaumeister und Zimmerer im lvh Richard Nagler. Seit der Corona-Epidemie findet der theoretische Teil der Ausbildung zwar statt, aber in Form von Fernunterricht. Im Rahmen eines Treffens mit der Direktorin für Lehrlingswesen und Meisterausbildung Cäcilia Baumgartner wurde über dieses Thema gesprochen. „Der Unterricht mit physischer Präsenz ist viel effizienter und motivierender, als die Schulstunden vor dem Computer abzusitzen. Hinzu kommt der fehlende Austausch und Kontakt mit den Mitschülern, der nicht zu unterschätzen ist. Wir hoffen, dass unter Einhaltung der höchsten Sicherheitsstandards so wie in allen staatlichen Schulen auch der Unterricht in den Berufsschulen so schnell wie möglich in seiner gewohnten Form stattfinden kann“, betonte Nagler.
Zukunft im Visier
Warum großer Wert auf eine starke Berufsausbildung und einen professionellen Lehrabschluss der zukünftigen Zimmerer gelegt wird, hat der Berufsbeirat neulich auch mit dem Direktor der Berufsschule Bruneck Albert Kopfsguter besprochen. „Wir streben zukünftig einen noch stärkeren Austausch zwischen Schule und Wirtschaft an, damit die Auszubildenden so nahe wie möglich am Arbeitsmarkt ausgebildet werden. Wichtig hierfür sind die theoretischen Wissensinhalte kombiniert mit den praktischen Erfahrungen von traditionellen und modernen Technologien des Zimmerhandwerks“, erklärte Nagler. Ziel der lvh-Berufsgemeinschaft ist es, die duale Ausbildung positiv zu beeinflussen und konstruktiv mitzugestalten. „Der Zimmererberuf bietet so viele kreative und abwechslungsreiche Tätigkeiten wie Perspektiven. Diese gilt es vermehrt den jungen Menschen aufzuzeigen und nach außen zu kommunizieren“, beteuert der Zimmererobmann.