Von: Ivd
Bozen – Bereits einfache Handlungen im Alltag können dazu beitragen, die Ausbreitung der Tigermücke einzudämmen. Der Südtiroler Sanitätsbetrieb informiert darüber, wie man sich wirksam vor Stichen schützt und die Eiablage sowie Vermehrung der Mücke verhindert.
Bei der Bekämpfung der asiatischen Tigermücke spielt die Bevölkerung eine zentrale Rolle. Deshalb hat das Department für Gesundheitsvorsorge des Südtiroler Sanitätsbetriebes vier konkrete Handlungsfelder erarbeitet, die in den nächsten Wochen online, über Plakate, Flyer und Inserate bekanntgemacht werden. Die Bürger werden darüber informiert, wie sie sich vor einem Mückenstich schützen können, wie sie ihre Wohnung schützen und die Ausbreitung der Mücke eindämmen können.
Die asiatische Tigermücke hat sich in vielen Teilen Südtirols ausgebreitet. Ihr Stich ist – so wie der der Gemeinen Stechmücke – unangenehm, sie ist aber auch potentielle Überträgerin von Krankheitserregern.
Auch Hubert Messner, Landesrat für Gesundheit, sieht in der Tigermücke ein potentielles Gesundheitsrisiko, denn „sie kann Viren wie Dengue, Chikungunya oder Zika übertragen. Umso wichtiger ist es, dass wir uns gemeinsam schützen und aktiv zur Vorbeugung beitragen. Jede und jeder kann durch einfache Maßnahmen dazu beitragen, das Risiko zu minimieren.“
Die wissenschaftliche Leitung der Kampagne liegt bei Dr. Giulia Morosetti und Dr. Danilo Doglio. Der Epidemiologin ist es ein Anliegen, an die Eigenverantwortung der Bevölkerung zu appellieren, damit sie sich vor einem Mückenstich schützen, vor allem bei Reisen in ferne Länder. „Der Dienst für Hygiene und öffentliche Gesundheit des Sanitätsbetriebes gibt spezielle Informationen für Fernreisen“, sagt Morosetti. „Bei Krankheitssymptomen wie Fieber, Gelenk- und Kopfschmerzen oder Hautausschlägen sollte unbedingt der Arzt über die getätigte Reise und die besuchten Länder informiert werden“, erinnert Morosetti.
„Besonders lästig ist die Tigermücke, weil sie tagaktiv ist“, erklärt der Arzt Danilo Doglio. „Durch körperbedeckende, helle Kleidung, durch Insektenschutzmittel, Moskitonetze an Fenstern und dem Vermeiden von stark parfümierten Kosmetika kann sich jede und jeder schützen“. Mückenspiralen, Verdampfer und elektrische Diffusoren helfen, die Wohnung mückensicher zu machen. Auch Klimaanlagen schaffen ein ungünstiges Klima für Mücken.
Bei der Sensibilisierung zum Schutz vor der Tigermücke arbeitet das Department für Gesundheitsvorsorge mit der Umweltagentur (Biologisches Landeslabor), dem Südtiroler Gemeindenverband, dem Institut für Tierseuchenbekämpfung der Venetien und mit mehreren Interessensgruppen zusammen.
Einen wichtigen Beitrag kann jede und jeder dabei leisten, wenn es darum geht, die Ansiedelung der Tigermücke zeitlich zu verzögern und räumlich einzugrenzen. Für die Eiablage benötigen Tigermücken nur sehr begrenzte Wasserflächen, dort wachsen dann ihre Larven heran. Deshalb lautet ein wichtiger Tipp der Kampagne „Beseitige Wasseransammlungen in Untersetzern, Gießkannen, Eimern und anderen Behältern“ oder auch „Halte Abwasserschächte, Gullys sauber und behandle sie mit Produkten gegen Larven“.
Tigermücken haben nur einen kleinen Flugradius. Jede und jeder kann es also selbst beeinflussen, ob und wie viele Tigermücken im Garten oder auf dem Balkon sind. Deshalb appelliert die Kampagne an die Verantwortung eines jeden einzelnen, etwas gegen die Ausbreitung zu tun. „Mücken mögen dich“, so der Slogan der Kampagne, und als wichtiger Tipp: „Der Schutz beginnt mit einfachen Handlungen im Alltag“.
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