Labors des NOI Techpark in den Startlöchern

Neue Schubkraft für Betriebe durch Forschung

Freitag, 01. September 2017 | 15:07 Uhr

Bozen – In einem Monat beginnt ein neues Zeitalter für die Forschung in Südtirol: Der NOI Techpark nimmt am 2. Oktober seine Tätigkeit auf. Eurac Research, die Freie Universität Bozen, das Versuchs- und Forschungszentrum Laimburg, Fraunhofer Italia und die Agentur für Energie Südtirol – KlimaHaus werden im NOI Techpark noch stärker vernetzt an der strategischen Entwicklung unseres Landes arbeiten. Der Austausch innerhalb des Technologieparks garantiert ein effizientes Serviceangebot für Unternehmen. Geplant sind darüber hinaus auch gemeinsam geführte Labors.

„In den Labors des Technologieparks werden Wissen und Markterfordernisse zusammengeführt: Unternehmen, die durch Innovation ihre Wettbewerbsfähigkeit auf dem globalen Markt stärken wollen, finden hier noch besser vernetztes bereichsübergreifendes Know-how als dies bisher möglich war”, erklärt Landeshauptmann Arno Kompatscher. Im NOI Techpark finden unter der Leitung von IDM Südtirol innovationsfreudige Unternehmen ein Zuhause, wobei der Fokus im Hinblick auf die Strategie der „Intelligenten Spezialisierung“ der Südtiroler Wirtschaft auf vier Forschungsbereichen liegt: Lebensmitteltechnologien, Automation, grüne Technologien, alpine Technologien.

Neu im Techpark ist die direkte räumliche Nähe von Forschung, Unternehmen und mit Innovation befassten öffentlichen Einrichtungen. Bereits vorgesehen sind zwei Labors, die erstmals von jeweils zwei Forschungseinrichtungen gemeinsam geführt werden: Das „Environmental Sensing Lab“, das 2019 eröffnet werden soll und der Entwicklung von Technologien zur Verbesserung des Umweltmonitorings dient, wird von der Universität und Eurac Research betrieben. Ab Oktober 2018 können die Forscher der Universität und des Versuchszentrums Laimburg im NMR-Labor (Nuclear-Magnetic Resonance) den Ursprung von Südtiroler Agrarerzeugnissen prüfen und zertifizieren. „Endlich können wir Hand in Hand mit der akademischen Forschung arbeiten und gemeinsam einen Beitrag zur strategischen Entwicklung unseres Landes leisten“, sagt Michael Oberhuber, Direktor des Forschungszentrums Laimburg, das im Techpark auch das Labor für Aromen und Metaboliten betreiben wird.

Zur Unterstützung der Unternehmen Südtirols wird die Universität noch weitere zehn Forscherteams einsetzen: Sie konzentrieren sich auf die Bereiche Data Science, Design, Familienunternehmen, Lebensmitteltechnologien, Energieeffizienz und Energieerzeugung, Automation sowie land- und forstwirtschaftliche Innovation. Die Labors der Universität Bozen werden beispielsweise an der Verbesserung der Sicherheit von Traktoren arbeiten, die in der Berglandwirtschaft eingesetzt werden, sie werden Gebäudehüllen erforschen und Pilotanlagen zur Entwicklung von neuen Lebensmittelerzeugnissen einsetzen. „Für die Universität ist die Mitarbeit am NOI Techpark eine wichtige Herausforderung“, unterstreicht der Rektor, Professor Paolo Lugli. „Wir werden dadurch eine immer stärkere Zusammenarbeit mit den produzierenden Unternehmen in Südtirol erzielen.“

Auch Eurac Research wird sich im NOI Techpark mit angewandter Forschung befassen: Im Juli wurden die Freiluftlabors vorgestellt, in denen in Gebäuden und Stromnetzen integrierte Fotovoltaiksysteme sowie Fernwärmesysteme der neuesten Generation getestet werden. Die Eurac wird zudem drei Indoor-Labors für Solartechnologien und Energieeffizienz betreiben (Inbetriebnahme Ende 2017); hinzu kommen im Laufe des Jahres 2018 ein neuer Prüfstand für Wärmepumpen und eine Testkammer, mit der das Zusammenspiel von multifunktionellen Fassadensystemen und Wohnkomfort überprüft werden kann. Ebenfalls 2018 wird der Extremwetter-Simulator fertiggestellt. Und auch historische Funde wird Eurac Research im NOI Techpark in vier hochspezialisierten Labors untersuchen.

Nicht nur Unternehmen werden die Leistungen nutzen, die Forscher im NOI Techpark anbieten, sondern auch die KlimaHaus Agentur wird darauf zurückgreifen. „Mit der Verlegung unseres Sitzes in den Technologiepark können wir Synergien optimal nützen und die Zusammenarbeit mit der Universität und Eurac Research noch weiter verstärken, was die Forschung im Bereich Energieeffizienz betrifft“, sagt der Direktor der Agentur für Energie Südtirol Ulrich Santa. Die unmittelbare Nähe zu Labors und anderen Forschern ist auch für die Tätigkeit von Fraunhofer Italia ein wichtiger Mehrwert: „Unsere Präsenz im Technologiepark – also in einem Umfeld, das ständig neue Ideen hervorbringt – wird es uns ermöglichen, unser Angebot an Forschungsdienstleistungen für kleine und mittlere Unternehmen noch stärker zu erweitern“, erklärt Direktor Dominik Matt.

 

Von: ao

Bezirk: Bozen