Von: bba
Bozen – Die öffentlichen Ausschreibungen bei Bauaufträgen standen im Mittelpunkt einer Aussprache, zu der sich kürzlich die Führungsspitze des Baukollegiums unter der Leitung von Präsident Michael Auer mit Landeshauptmann Arno Kompatscher getroffen hat.
Präsident Auer unterstrich, dass eine korrekte Budgetierung das Um und Auf für eine erfolgreiche öffentliche Ausschreibung ist: „Sind in der Ausschreibung korrekte Werte angegeben, so ist sichergestellt, dass sich lokale Bauunternehmen an der Ausschreibung beteiligen. Diese stehen für Qualität. Mit der kürzlich erfolgten Einführung der Anwendungsrichtlinie für das Richtpreisverzeichnis konnte diesbezüglich ein wichtiger Schritt gesetzt werden.“
Der Präsident des Baukollegiums schlug aufgrund der positiven Erfahrung deshalb vor, auch eine Anwendungsrichtlinie für Qualität, die bei offenen Vergabeverfahren für Bauaufträgen, das heißt Ausschreibungen, an denen sich alle Unternehmen beteiligen können, zum Tragen kommen könnte.
„Qualität muss eine wichtige Rolle spielen. Der niedrigste Preis kann verlockend erscheinen, aber danach hohe Folgekosten mit sich bringen. Bei offenen Vergabeverfahren für Bauaufträge muss die Qualität an erster Stelle stehen“, zeigte sich Landeshauptmann Kompatscher grundsätzlich einverstanden mit einem derartigen Vorschlag.
Besprochen wurden auch die aktuellen Preissteigerungen bei Baumaterialen, die vor allem bei Holz, Dämmmaterialien und Metallen massiv sind und Bauunternehmen vor große Probleme stellen. Auer und Landeshauptmann Kompatscher waren sich einig, dass bei öffentlichen Ausschreibungen ein für Bauherr und Bauunternehmen nachvollziehbares System gefunden werden soll, das sowohl auf Preissteigerungen, als auch auf Preissenkungen reagieren kann. Diesbezüglich wurde vereinbart, bereits bestehende Systeme (Beispiel Preisgleitungssystem beim BBT in Österreich) zu prüfen und bei vertiefenden Treffen die Umsetzbarkeit in Südtirol zu bewerten.