Von: bba
Bozen – Diese Woche wird im Südtiroler Landtag ein Antrag der Landtagsabgeordneten Jasmin Ladurner zu den Co-Working-Räumen behandelt. Die Plattform Land unterstützt den Antrag zur Förderung des Co-Working im ländlichen Raum, da dadurch die Peripherie aufgewertet wird und besonders jungen Menschen neue Chancen geboten werden. Daher ruft die Plattform Land alle Abgeordneten auf, dem Antrag zuzustimmen und die Umsetzung finanziell zu unterstützen.
Bereits auf der gemeinsam Herbsttagung „Land & Jugend“ mit dem Südtiroler Jugendring als auch im Rahmen des EU-Projekts „Alpjobs“ zu zukünftigen Jobs wurde der Bedarf nach Co-Working-Räumen im ländlichen Raum deutlich.
Größere Räume mit mehreren Arbeitsplätzen und Infrastrukturen (Drucker, Besprechungsräume, Internet et cetera) für Menschen unterschiedlichster Berufe, die diese zeitlich befristet nutzen können, werden besonders von jungen Menschen gewünscht.
„Die Arbeitswelt verändert sich und so auch die Arbeitsformen. Damit der ländliche Raum nicht abgehängt wird, sondern Chancen bietet, braucht es die Förderung von Co-Working-Räumen gerade auch im ländlichen Raum“, sagte Andreas Schatzer, der Präsident der Plattform Land.
Auch Hannes Götsch von der BASIS Vinschgau, die seit Herbst 2019 den ersten Co-Working-Raum im ländlichen Raum in Südtirol betreibt, sieht darin ein wichtiges Entwicklungspotential für den ländlichen Raum. Kreative Menschen aus verschiedenen Branchen kommen möglichst ortsnah zusammen und können sich austauschen. Dadurch entsteht ein größerer Mehrwert und eine bessere Kooperation im ländlichen Raum.
Unterstützung für die Initiative Ladurners kommt auch vom Südtiroler Jugendring. „Auch wir begrüßen die Einrichtung von Co-Working-Räumen im ländlichen Raum als wichtige Ergänzung zu den existierenden Strukturen in den Städten“, stellte Tanja Rainer, Vorsitzende des Südtiroler Jugendrings, klar.
Für Ulrich Höllrigl, Geschäftsführer der Plattform Land, spricht neben der Chance, hochqualifizierte Menschen im ländlichen Raum zu halten und den Pendlerverkehr zu reduzieren, noch ein weiterer Aspekt für das Co-Working: „Für Co-Working-Räume eignen sich besonders leerstehende Gebäude, die derzeit von der Plattform Land im Rahmen des Leerstandsmanagements erhoben werden. Dadurch werden Leerstände wieder einer sinnvollen Nutzung zugeführt.“
Die Plattform Land ruft daher die politischen Verantwortlichen im Südtiroler Landtag auf, den Beschlussantrag zu den Co-Working-Räumen zu genehmigen und anschließend die Einrichtung von Co-Working-Räumen in interessierten Gemeinden finanziell zu unterstützen – besonders in Leerständen. „Die Plattform Land steht gerne als Ansprechpartner für interessierte Gemeinden aus dem ländlichen Raum zur Verfügung, die einen solchen Co-Working-Raum einrichten wollen“, sagt Höllrigl.
Zur Plattform Land:
Die „Plattform Land“ ist eine Südtiroler Allianz für lebendige ländliche Räume und intelligente Flächennutzung. Die „Plattform Land“ wurde als Interessensgemeinschaft im Herbst 2013 vom Südtiroler Bauernbund und dem Gemeindenverband ins Leben gerufen. Mit der Gründung des Vereins Plattform Land im April 2017 wurde die Zusammenarbeit institutionalisiert und gefestigt. Mit Organisationen aus dem Ausland, insbesondere im Alpenraum, wird eine enge Vernetzung und Zusammenarbeit angestrebt, ebenso mit weiteren Partnern aus Südtirol. Zwei Fachbeiräte „Ländlicher Raum“ und „Intelligente Flächennutzung“ sind eingerichtet und unterstützen die Mitglieder mit Expertisen.
Mitglieder sind derzeit neben dem Bauernbund und dem Gemeindenverband das Land Südtirol, die Handelskammer Bozen, der Handels- und Dienstleistungsverband (hds), der Hoteliers- und Gastwirteverband (HGV), der Wirtschaftsverband Handwerk und Dienstleister (lvh), der Unternehmerverband Südtirol (UVS), die Vereinigung Südtiroler Freiberufler (VSF), der Raiffeisenverband Südtirol, der Katholische Verband der Werktätigen (KVW), der Südtiroler Jugendring (SJR), der Verband der Seniorenwohnheime (VdS), die Kammer der Architekten, und Coopbund.