Von: luk
Bozen – Der Landtag hat heute die notwendige gesetzliche Änderung für einen Südtiroler Bonus für den Kauf von Fahrrädern und Elektrofahrrädern gestrichen. Mobilitätslandesrat Daniel Alfreider hatte diesen Bonus vorgeschlagen, weil der staatliche Bonus nur für Menschen in Städten über 50.000 Einwohner gilt (also in Südtirol nur für die Stadt Bozen) und somit diskriminierend gegenüber dem Großteil der Menschen in Südtirol sei. „Das Fahrrad ist ein umweltfreundliches und gesundes Mobilitätsmittel, das wir nach Möglichkeit weiter fördern. Wenn mehr Menschen Fahrrad fahren, gibt es weniger Staus, weniger Lärm und weniger Emissionen durch motorisierten Verkehr auf den Straßen“, sagt Alfreider.
International finden derzeit viele Aktionen für mehr Fahrradmobilität statt, denn damit fördert man eine saubere, sichere und gesunde Mobilität gerade in Zeiten des Coronavirus. Im Ressort für Infrastrukturen und Mobilität plädieret man seit Anfang der Lockdown-Phase für das Fahrrad als alternative in der Krise und darüber hinaus. „Leider findet der Vorschlag für einen zeitlich befristeten Rad-Bonus, von dem alle Menschen in Südtirol profitieren können, im Moment wenig Zustimmung“, sagt Alfreider. Entgegen anderslautenden Aussagen wäre der Bonus außerdem für Fahrräder der Alltagsmobilität beschränkt gewesen. „Wir hatten nie im Sinn, teure Freizeitfahrräder zu fördern, denn die Zielsetzung bleibt die Vermeidung des motorisierten Individualverkehrs“, sagt der Landesrat.
Der Fahrradbonus sei allerdings ja nur ein kleiner Teil unseres gesamten Fahrradmobilitätskonzepts. Das Ressort wird weiter, gemeinsam mit den vielen Rad-Begeisterten, der GreenMobility, der IDM, den Gemeinden, den Unternehmen und vielen Stakeholdern für die Fahrradmobilität daran arbeiten, ein umfassendes Paket für mehr Fahrradfahren auf den Weg zu bringen. „Trotz der Streichung des Fahrradbonus heute im Landtag hoffe ich, dass viele auf das Fahrrad umsteigen werden und somit trotzdem ihren Beitrag für eine alternative Mobilität geben. Wir arbeiten weiter dafür“, so der Landesrat.
Der Verleih von Elektrofahrräder zu günstigen Tarifen werde am morgigen Freitag in Bozen vorgestellt. Ein landesweiter Plan für die Radmobilität sei laut Alfreider in Ausarbeitung, der eine wichtige Grundlage für ein funktionstüchtiges Radwegenetz sei. “Wir arbeiten deshalb mit einigen Gemeinden an mehreren Pilotprojekten – weil Radfahrer Vorfahrt haben sollen. Ich bin überzeugt: Fahrradmobilität ist die sanfte, saubere und sichere Mobilität der Zukunft“, sagt Landesrat Alfreider abschließend.