Bozen – Mit einer Pressekonferenz im Landespressesaal in Bozen stellte der Verwaltungsrat der Pensplan Centrum AG am Donnerstag, 1. Juni den Jahresbericht 2022 der Gesellschaft vor. Der Jahresbericht informiert über aktuelle Daten und Fakten zur regionalen Zusatzvorsorge und über die Tätigkeiten, die die Pensplan Centrum AG im Jahr 2022 zugunsten der Zusatzvorsorge und der Finanzbildung der regionalen Bevölkerung durchgeführt hat. Der 32 Seiten starke Bericht liegt sowohl auf Deutsch als auch auf Italienisch vor und kann bei der Pensplan Centrum AG bezogen sowie in einer digitalen Version im Download-Bereich der Webseite, www.pensplan.com/de/download/informationsmaterial.asp, heruntergeladen werden.
Der Landeshauptmann der Autonomen Provinz Bozen – Südtirol, Arno Kompatscher, der als Regionalassessor für die Zusatzvorsorge verantwortlich zeichnet, betonte in seinen Grußworten: „Eine solide Grundlage zu schaffen, um künftige Schwierigkeiten zu meistern, bedeutet, ihnen zuversichtlich und mit guten Rücklagen die Stirn zu bieten. Die Pensplan Centrum AG und ihre Partnerfonds bemühen sich stets darum, ihr Angebot und ihre Dienstleistungen zu modernisieren und sich auch den schwierigen Zeiten auf den Finanzmärkten zu stellen. Die Ergebnisse der vergangenen Jahre, und insbesondere der wachsende Mitgliederanteil von Frauen in den regionalen Zusatzrentenfonds zeigen uns, dass der bisher eingeschlagene Weg der richtige ist und Früchte trägt: Es liegt nun an uns, ihn weiter mit Zuversicht zu beschreiten.“
Die Präsidentin der Pensplan Centrum AG, Johanna Vaja, unterstrich: „Das Projekt Pensplan und die Pensplan Centrum AG wurden vor 25 Jahren ins Leben gerufen. In diesen Jahren hat sich die regionale Zusatzvorsorge zu einem Musterbeispiel auch auf nationaler Ebene entwickelt: Heute sind 60 Prozent der erwerbstätigen Bevölkerung in unserer Region in einem Zusatzrentenfonds eingeschrieben, während sich im restlichen Italien nur knapp 38 Prozent der Erwerbstätigen eine Zusatzvorsorge aufbauen. Die Zahl der Mitglieder der vier regionalen Zusatzrentenfonds, die Partner der Pensplan Centrum AG sind, ist trotz der wirtschaftlich schwierigen Situation – bedingt durch den Krieg in Ukraine, einer hohen Inflationsrate und einer schwindenden Kaufkraft der Bevölkerung – doch stetig angestiegen. Dies zeigt uns, dass das Projekt Pensplan Erfolg hat und die Bürgerinnen und Bürger an die Wichtigkeit einer Zusatzvorsorge glauben.”
Der Geschäftsführer der Pensplan Centrum AG, Matteo Migazzi, erläuterte die Finanzergebnisse der Gesellschaft, welche deutlich über der Benchmark des Referenzmarktes liegen. Dabei nutzte er auch die Gelegenheit einige wichtige Prinzipien zu erklären, die den Bürgerinnen und Bürgerinnen insbesondere in auch auf den Märkten unsicheren und komplexen Zeiten mitgegeben werden sollten: „Bezüglich der Zusatzvorsorge und des Geschehens auf den Finanzmärkten sollten die Bürgerinnen und Bürger drei Grundsätze im Blick behalten: Erstens gilt es, rational und nicht emotional zu denken (hierbei hilft uns die Finanzbildung!). Zweitens sollte man bei wirtschaftlich-finanziellen Entscheidungen das Prinzip des sog. „Life Cycles“ befolgen. Drittens ist bei Investitionen und den dazugehörigen Entscheidungen jeweils der zeitliche Anlagehorizont zu bedenken, vor allem, weil die Performance der Investitionen im Bereich der Zusatzvorsorge zwangsläufig mittel- bis langfristig bewertet werden muss.“ Anschließend beschrieb der Geschäftsführer die Unterstützungsmaßnahmen der Autonomen Region und der beiden Provinzen zugunsten von Personen in wirtschaftlichen Notlagen, von Menschen, die Familienangehörige pflegen, sowie zugunsten anderer Kategorien wie etwa die der Landwirte und der Künstler – Maßnahmen, die zu den wichtigsten Säulen des Projekts zählen.
Daten und Fakten zur regionalen Zusatzvorsorge
Die Gesellschaft Pensplan Centrum konnte für das Jahr 2022 eine sehr erfreuliche Bilanz ziehen: Die Anzahl der Mitglieder in den regionalen Zusatzrentenfonds steigt immer weiter an und die Vorsorgekultur in der Region entwickelt sich stetig weiter. Etwa 60 Prozent der Erwerbstätigen in der Region bauen sich inzwischen eine Zusatzrente auf; im restlichen Italien sind es lediglich 38 Prozent.
Positionen und Mitglieder
Mit Stand 31.12.2022 zählten die vier regionalen Partnerfonds der Pensplan Centrum AG (Laborfonds, Plurifonds, Raiffeisen Offener Pensionsfonds und Pensplan Profi) insgesamt 301.514 Positionen, was einem Zuwachs von 7,54 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. 232.498 Positionen lauten auf Bürgerinnen und Bürger mit Wohnsitz in den beiden Autonomen Provinzen Bozen – Südtirol und Trient.
Die Zahl der Mitglieder in den Zusatzrentenfonds belief sich auf 295.972. Über 9.400 Personen sind demnach bei mehreren Zusatzrentenformen eingeschrieben.
“49,6 Prozent der Eingeschriebenen sind Frauen, was nicht zuletzt auf die gezielte Sensibilisierungsarbeit zurückzuführen ist, die die Pensplan Centrum AG seit jeher vorantreibt. Das Durchschnittsalter der Eingeschriebenen beträgt 43 Jahre. 55 Prozent der Mitglieder sind auf kollektivvertraglicher Basis – d. h. im Rahmen ihres Arbeitsvertrags – in einem Zusatzrentenfonds eingeschrieben, 36 Prozent zahlen auf freiwilliger Basis Beiträge ein und bei neun Prozent handelt es sich um steuerlich zulasten lebende Familienangehörige”, so die Verantwortlichen.
Einzahlungen
Im Jahr 2022 wurden über 625 Mio. Euro in die vier regionalen Zusatzrentenfonds einbezahlt, 80 Prozent davon (rund 498 Mio. Euro) davon von in der Region ansässigen Mitgliedern. Auf die Positionen der Männer entfielen dabei 59 Prozent der gesamten Beitragszahlung in der Region. In dieser Zahl spiegle sich die Lohnschere zwischen Mann und Frau und die daraus resultierende schlechtere Rentenabsicherung der weiblichen Bevölkerung wider. Die Beitragszahlung in die Zusatzrentenfonds steige mit zunehmendem Alter. Wer 39 Jahre oder älter ist, zahle durchschnittlich 2.737 Euro pro Jahr für die Zusatzrente ein, heißt es weiter.
Das Gesamtvermögen der regionalen Zusatzrentenfonds belief sich zum 31.12.2022 auf 5,6 Milliarden Euro.
Auszahlungen
Insgesamt wurden im Jahr 2022 Positionen mit einem Gesamtbetrag von 234 Mio. Euro ausbezahlt, wobei 39 Prozent des Betrags auf die Auszahlung von Rentenleistungen entfallen. Noch immer machen dabei die Auszahlungen in Kapitalform den „Löwenanteil“ aus (3260 Ansuchen, 88,6 Mio. Euro), während im Vergleich dazu relativ selten um die Auszahlung der persönlichen Position in Form einer Rente (27 Ansuchen, 3,2 Mio. Euro) angesucht wird.
Dienstleistungen der Pensplan Centrum AG im Jahr 2022
Verwaltungs- und Buchhaltungsdienstleistungen
Die Pensplan Centrum AG bietet eine Reihe von kostenlosen Buchhaltungs- und Verwaltungsdienstleistungen an, die den Mitgliedern der lokalen Zusatzrentenfonds zugutekommen. Im Jahr 2022 war ein Anstieg bei den verwalteten Positionen der Mitglieder (+7,5 Prozent auf 301.514), der verwalteten Betriebe (+elf Prozent auf 35.341) und der Verwaltungsakte (+4,6 Prozent auf 277.601) zu verzeichnen. Parallel dazu war auch eine erhöhte Nutzung der Online-Dienste festzustellen, die die Pensplan Centrum AG anbietet und mithilfe derer die Mitglieder der regionalen Zusatzrentenfonds einige administrative Angelegenheiten auch selbst online durchführen können (Einsicht in die Verwaltungsakte, Einreichung verschiedener Ansuchen etc.).
Information, Beratung, Schulung
2022 wickelte die Pensplan Centrum AG etwa 117.000 Kontakte (persönlich, telefonisch oder per E-Mail) ab. Darüber hinaus erreichte die Gesellschaft über 1.800 Personen mit Informations- und Schulungstätigkeiten.
Die Pensplan Infopoints
Das Netzwerk der Pensplan Infopoints mit 326 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in den insgesamt 128 kapillar in der gesamten Region verteilten Informationsschaltern erbrachte im Jahr 2022 11.877 Dienstleistungen.
Unterstützungsmaßnahmen der Region und der beiden Autonomen Provinzen:
Die Autonome Region Trentino – Südtirol unterstützt die Bevölkerung beim Aufbau einer Zusatzrente in Form von verschiedenen Beiträgen, etwa bei wirtschaftlichen Notlagen, durch die Übernahme von Verwaltungs- und Buchhaltungskosten, durch kostenlose Information bei unterlassener Beitragszahlung seitens des Arbeitgebers und durch Beiträge für die Verwaltungs- und Buchhaltungsleistungen für Mitglieder von Zusatzrentenfonds, die nicht Partner der Pensplan Centrum AG sind. Die Pensplan Centrum AG verwaltet diese Unterstützungsmaßnahmen. Seit Einführung dieser Maßnahme konnten insgesamt 4.393 Personen mit 6,1 Mio. Euro unterstützt werden.
Projekt Bausparen
Das Projekt Bausparen wurde 2015 in Südtirol ins Leben gerufen, um den Mitgliedern der Zusatzrentenfonds ein zinsgünstiges Bauspardarlehen zu ermöglichen, und bleibt weiterhin ein wichtiger Baustein für die Zusatzvorsorge in der Region. Diejenigen, die in einen konventionierten Zusatzrentenfonds eingeschrieben sind, erhalten Unterstützung beim Kauf, Bau oder bei der Renovierung der Erstwohnung. 2022 war ein starker Anstieg bei den Beträgen für die ausgestellten Bausparzertifikate zu verzeichnen. Die Pensplan Centrum AG stellte 607 Zertifikate (+29 Prozent) für ein Bauspardarlehen über einen Gesamtbetrag von etwa 26,3 Mio. Euro aus. Seit Beginn des Projekts wurden damit insgesamt 3.870 Zertifikate ausgestellt; der Gesamtbetrag beläuft sich auf 161 Mio. Euro.
Besondere Tätigkeiten der Pensplan Centrum AG im Jahr 2022
Verbesserte Dienstleistungen zugunsten der Bevölkerung
Die Pensplan Centrum AG, ihre vier Partnerzusatzrentenfonds und die Pensplan Infopoints sind ständig darum bemüht, die Verwaltungsprozesse zu optimieren und ihre Dienstleistungen zugunsten der Bevölkerung zu verbessern. Die Pensplan Centrum AG setzt darum künftig vermehrt auf künstliche Intelligenz: Im Laufe des Jahres 2022 wurde auf der Webseite www.pensplan.com ein ChatBot eingerichtet, um die Online-Kommunikation mit den Nutzern zu verbessern. Außerdem verfügen die Contact Center nun über einen Smart Call Center, d. h. eine automatische Antwortstimme, die die Fragen der Bürgerinnen und Bürger aufnimmt, interpretiert und automatisch beantwortet. Im neuen Jahr sollen die auf künstlicher Intelligenz beruhenden Dienstleistungen noch weiter ausgebaut werden.
Förderung der Finanzbildung der Bevölkerung in der Region
Die Finanzbildung gehört zu den institutionellen Aufgaben der Pensplan Centrum AG. Ziel ist es, das Finanzwissen der regionalen Bevölkerung zu verbessern, um letztlich in der Region eine Spar- und Vorsorgekultur aufzubauen. In Zusammenarbeit mit den Autonomen Provinzen Bozen – Südtirol und Trient hat die Gesellschaft im Jahr 2021 das Projekt „Finanzbildung“ ins Leben gerufen.
In einem ersten Schritt wendet sich das Projekt an die Schulen, um die sozialen Unterschiede, die in Bezug auf das Finanzwissen bereits bei den Jugendlichen bestehen, so gut wie möglich auszugleichen. Mit einem eigens entwickelten Bildungsangebot, welches zwei Einheiten à drei Unterrichtsstunden pro Klasse innerhalb des Fachs „Bürgerkunde“ vorsieht, besuchten die Experten der Pensplan Centrum AG im Schuljahr 2022/2023 127 deutsch-, italienisch- und ladinischsprachige Oberschulklassen in der gesamten Region.
In einem zweiten Schritt will das Projekt „Finanzbildung“ die Lehrerinnen und Lehrer als natürliche Multiplikatoren ansprechen, sowie darüber hinaus auch die „freien Berufe“ (Arbeitsrechtsberater, Steuerberater, Wirtschaftsprüfer, Rechtsanwälte), welche im Rahmen ihrer operativen Tätigkeiten für Unternehmen und Privatpersonen einen großen Beitrag dazu leisten können, die Finanzbildung und Zusatzvorsorge bei der Bevölkerung zu fördern.
Im Oktober 2022 unterzeichnete die Pensplan Centrum AG eine Vereinbarung zur Zusammenarbeit mit der Fondazione Cassa di Risparmio di Trento e Rovereto und der Stiftung Südtiroler Sparkasse, um mit vereinten Kräften die Finanzbildung und Vorsorgekultur in der Region zu fördern.
Ende 2022 wurde eine weitere Vereinbarung zur Zusammenarbeit mit der Freien Universität Bozen und der Universität Trient abgeschlossen, welche das Projekt „Finanzbildung“ wissenschaftlich begleiten und die Pensplan Centrum AG darin unterstützen, die Finanzkompetenzen der Bevölkerung besser einschätzen zu können und neue Zielgruppen für weitere Bildungsangebote im Bereich Finanzbildung zu definieren.
Sie stellten die aktuellen Daten zur regionalen Zusatzvorsorge vor: Landeshauptmann und Regionalassessor für die Zusatzvorsorge, Arno Kompatscher; die Präsidentin der Pensplan Centrum AG, Johanna Vaja und der Geschäftsführer der Pensplan Centrum AG, Matteo Migazzi.
Von: luk
