Grüne sprechen von "Festtag"

Riggertalschleife: Arbeiten für neue Bahnverbindung werden übergeben

Montag, 16. Oktober 2023 | 11:13 Uhr

Franzensfeste – Der Bau der Riggertalschleife steht kurz bevor. Heute werden die Arbeiten übergeben. Mit der Riggertalschleife wird die Pustertalbahn bekanntlich direkt an die Brennerbahnlinie angebunden – ohne den Umweg über Franzensfeste zu nehmen.

Die Fahrt von Bruneck nach Brixen verkürzt sich damit um eine Viertelstunde. Die neue Bahnverbindung wird 3,8 Kilometer lang, sie führt unter anderem durch einen 800 Meter langen Tunnel, eine 150 Meter lange Brücke und einen weiteren 450 Meter langen Tunnel. 140 Millionen Euro kostet das neue Teilstück. Die Arbeiten werden von einer Baufirma aus Vicenza durchgeführt. Bis zu den Olympischen Spielen soll die Arbeiten Zugverbindung fertig sein.

Grüne: “Ein Festtag”

Für die Grünen ist dieser Tag “ein Festtag für die öffentliche Mobilität”: “Die Bauarbeiten für die Riggertalschleife werden an die Baufirma übergeben.” Der Ausbau der Bahninfrastruktur müsse jetzt weiter an Fahrt aufnehmen, so die Grünen Madeleine Rohrer und Hans-Peter Niederkofler. Sie sprechen die Verdoppelung der Geleise zwischen Meran und Bozen sowie im Pustertal und die Umfahrung von Bozen an.

“Dreißig Jahre lang hat die Debatte um den Bau der Riggertalschleife gedauert. Sie wird die Fahrtzeit der Züge zwischen Bozen und dem Pustertal um 17 Minuten verkürzen, wobei das Umsteigen in Franzensfeste entfällt. Das Projekt hat viele Mütter und Väter. Unser Dank gilt vor allem dem unermüdlichen Umweltgruppen vor Ort für Ihr stetes Engagement“, so Hans-Peter Niederkofler. Die Südtirolerinnen und Südtiroler haben ein Recht auf mehr nachhaltige Mobilität und weniger Verkehr. „Daher wollen wir den Verkehr gestalten, statt ihn zu erleiden. Südtirol muss daher selbst Regie übernehmen, nicht allein der RFI die Planung überlassen und für die Finanzierung und damit Realisierung auf Gelder von Rom und Brüssel warten“, so Madeleine Rohrer.

Die Grünen fordern in ihrem Wahlprogramm die Umverteilung der Investitionen weg vom Asphalt hin zur straßenunabhängigen Infrastruktur. Damit könnten die Projekte von Landesinteresse schneller umgesetzt und eine hochwertige Mobilität angeboten werden. Dazu zählten der zweispurige Ausbau und die Begradigung der Bahnlinie zwischen Bozen und Meran sowie der Ausbau der Bahn durchs Pustertal. Rohrer und Niederkofler bezeichnen auch die Umfahrung von Bozen als dringend. “Diese muss fertiggestellt sein bevor der Brennerbasis-Tunnel öffnet, um die Menschen zwischen Kardaun und Branzoll vom erwartungsgemäß zunehmenden Bahnverkehr zu entlasten. Der Landesplan für nachhaltige Mobilität sieht die Umfahrung von Bozen allerdings erst für die Zeit nach 2036 vor, also nach der Fertigstellung des BBT.”

„Die Parteien aller politischen Couleur haben inzwischen die Wichtigkeit der Riggertalschleife erkannt. Südtirol muss jetzt mit Nachdruck auch die anderen Bahnprojekte auf Schiene bringen“, so Rohrer und Niederkofler.

Von: luk

Bezirk: Eisacktal, Wipptal