Sanitätsbetrieb blickt mit neuen Vorsätzen nach vorne

Sabes: Frohes neues Jahr – 2018 bereits gut geplant

Freitag, 29. Dezember 2017 | 17:27 Uhr

Bozen – Während Herr und Frau Südtiroler sich noch überlegen, welche Ziele sie für das neue Jahr verfolgen, wird im Südtiroler Sanitätsbetrieb bereits intensiv an den Schwerpunkten für 2018 gearbeitet. Nachdem das Haushaltsjahr 2017 mit einem positiven Ergebnis (rund 1 Mio. Euro im Plus) endet, sieht die Direktion mit einem ausgeglichenen Bilanzentwurf auch zuversichtlich in die Zukunft – und legt die Wegroute für das kommende Jahr fest.

Im gemeinsamen Führungsgremium der Direktion wurden drei Schwerpunkte festgelegt, die für 2018 von strategischer Bedeutung sind: Ganz oben steht dabei die Versorgung der Bevölkerung, die weiterhin auf hohem Niveau erfolgen soll. Die Ziele sind hierfür – wie vom Landesgesundheitsplan vorgesehen – „näher hin zur Bevölkerung“, „ambulant und tagesklinisch vor stationär“ und „mehr Beteiligung und Befähigung der Patientinnen und Patienten und deren Angehöriger.“

Um diese Ziele zu erreichen, wird weiterhin stark auf die Informatisierung des Südtiroler Sanitätsbetriebes – Stichworte Telemedizin, Elektronische Patientenakte, Online-Dienste – gesetzt. Auch die Personalentwicklung ist ein besonderer betrieblicher Schwerpunkt, für Generaldirektor Thomas Schael „eine Investition in die Zukunft“.

Was die Versorgung anbelangt, wurden bereits 2017 erste Schritte unternommen, um die Betreuung der Patientinnen und Patienten wohnortnäher zu gestalten. 2018 wird hierzu das Projekt „Familien- und Gemeinschaftskrankenpflege“ weitergeführt und neues Fachpersonal angestellt, welches gewissermaßen die gesamte Familie betreut und begleitet. Diese Fachkräfte sind wichtige Ansprechpartner in allen Gesundheitsfragen vor Ort, von der Vorsorge über die Krankenpflege bis hin zum „Case-Management“. Auch die Betreuung von Menschen mit chronischen Krankheiten soll über die Festlegung von Betreuungspfaden verbessert werden und so weit wie möglich zu Hause erfolgen. Durch die Bereitstellung von neuen Hilfsmitteln – beispielsweise telemedizinische Überwachungsgeräte – sollen eventuelle Komplikationen bereits viel früher erkannt werden.

Investiert wird 2018 auch in die Anstellung von neuem Personal. Insgesamt ist eine Steigerung der Personalkosten von fast 4% vorgesehen, in absoluten Zahlen rund 22 Mio. Euro. Generaldirektor Thomas Schael: „Wir haben z.B. 20 neue Mitarbeiter für den Start der landesweiten Vormerkzentrale vorgesehen. Außerdem wollen wir auch 2018 Fachärzte und Berufskrankenpfleger anstellen, damit die Wartezeiten verringert und Dienste, in denen aufgrund der Arbeitszeitregelung akuter Personalnotstand herrscht, insbesondere die Notaufnahmen, weiterhin garantiert werden können“.

Doch nicht nur zahlenmäßig soll investiert werden – es sind auch Pläne zur Entwicklung des Personals vorhanden: „Wir werden in den nächsten Jahren sehr viel Wert auf die Personalentwicklung, z.B. durch individuelle Fortbildungspläne, Kompetenzprofile, Sprachschulungen oder Betriebskultur-Projekte legen, denn durch eine angemessene Fort- und Weiterbildung unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gewinnen wir alle“, so Thomas Schael. „Europaweit steigt auch der Fachkräfte-Bedarf. Aktuelle Zahlen belegen, dass künftig rund 10% mehr Personal benötigt wird, das sind bei 18 Mio. Menschen, die in der Gesundheitsversorgung tätig sind, immerhin 1,8 Mio. mehr.“

Um mit der medizinischen und technologischen Entwicklung Schritt zu halten, wurde auch das Budget für den Ankauf von Dienstleistungen und Sachgütern für die Patientinnen und Patienten erhöht. Vorgesehen sind beispielsweises Mehrausgaben für besonders moderne und innovative Medikamente im onkologischen Bereich. Auch die Impfstoffe schlagen mit fast 2 Mio. Euro zu Buche. Rund 25 Prozent des Budgets für 2018 sind für den Ankauf von sanitären Diensten vorgesehen, die sich auf 339 Mio. Euro belaufen. Für den Ankauf von sanitären Gütern sind 2018 rund 170 Mio. Euro vorgesehen.

Weitere Projekte werden 2018 u.a. die Zertifizierung der Tumorchirurgie und der Ausbau von Forschungsarbeiten sein.

Für Generaldirektor Thomas Schael ist es zudem unerlässlich, dass bereits beschlossene strukturelle Maßnahmen zur Gesundheits- und Verwaltungsreform umgesetzt werden: „Nur dadurch können wir erreichen, dass die Kostensteigerungen im Gesundheitswesen künftig eingebremst werden.“

Von: mho