Schluss mit Drehkreuz und ewigem Warten

Seceda führt Online-Ticketing ein

Donnerstag, 09. Oktober 2025 | 10:01 Uhr

Von: Ivd

St. Ulrich – Wer ab Sommer 2026 mit der Seceda-Bahn fahren will, muss sich umstellen: Das beliebte Ausflugsziel im Grödnertal führt ein Buchungssystem mit festen Zeitfenstern ein  und will damit das Chaos der Hochsaison in den Griff bekommen.

Die Herausforderung ist gewaltig: An typischen Sommertagen strömen drei- bis viertausend Menschen zur Bergstation. Bisher konzentrierte sich der Ansturm auf wenige Stunden – vor allem zwischen 9.30 und 11.30 Uhr sowie nach der Mittagspause ab 13.30 Uhr. „Vier Stunden lang war es einfach voll”, erklärt Lukas Obletter, Präsident der Seilbahngesellschaft Seceda, gegenüber Alto Adige.

Zwei Drittel der Plätze online buchbar

Das neue System soll die Massenströme regulieren. Zwei Drittel der verfügbaren Plätze werden künftig online mit konkreten Zeitfenstern buchbar sein. Ist ein Slot ausgebucht, muss ein anderes Datum oder eine andere Uhrzeit gewählt werden. Ein Drittel der Kapazität bleibt jedoch für spontane Besucher reserviert – vor allem Einheimische und Touristen mit Sommercard oder Gardena Card.

„Wie bei allen Änderungen wird es einige Zeit dauern, bis sich das System vollsrändig entfaltet hat”, räumt Obletter ein. Doch er ist überzeugt: Der Zugang wird geordneter und überschaubarer.

Kapazität soll sich verdoppeln

Parallel zum neuen Buchungssystem hat die Seceda AG ein ambitioniertes Ausbauprojekt bei der Provinz eingereicht: Im unteren Abschnitt soll die Kapazität von 1.200 auf 2.400 Personen pro Stunde verdoppelt werden. Ab der Mittelstation ist eine Steigerung von 800 auf 2.400 Personen pro Stunde geplant. Zum Vergleich: Andere Lifte in Gröden schaffen bereits über 3.000 Personen pro Stunde.

Großparkplatz einen Kilometer entfernt

Zu den Plänen gehört auch der Bau eines Parkplatzes mit 500 Stellplätzen und 25 Busparkplätzen – etwa einen Kilometer von der Talstation entfernt. Das Grundstück gehört der Seceda-Gesellschaft. Der Bau könnte daher rasch umgesetzt werden. Von dort würden komfortable Elektrobusse die Tagesgäste zur Bergbahn bringen. Der große Vorteil: Das Ortszentrum von St. Ulrich würde vom Verkehr der Tagesausflügler entlastet.

An dem Projekt arbeitet eine Arbeitsgruppe, der neben der Seilbahngesellschaft auch das Land, die Gemeinde, IDM und der Tourismusverband angehören. Die Provinz muss dem Kapazitätsausbau noch zustimmen. Doch schon jetzt ist klar: Ab Sommer 2026 wird sich für Besucher einiges ändern. Wer spontan bleiben will, sollte besser eine Mobilitätskarte in der Tasche haben.

 

Bezirk: Salten/Schlern

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