Von: luk
Brixen – Anlässlich des 25-jährigen Bestehens der Dienste „Domus“ und „Essensausgabe Maria Hueber“ hat die Caritas in Brixen zu „Made in Dignity“ geladen: Zwei Tage intensiver Auseinandersetzung mit dem Thema Wohnungsnot, gemeinsam mit der Bevölkerung.
Seit 25 Jahren arbeitet die Caritas mit den Tertiarschwestern des Hl. Franziskus zusammen, um der Wohnungs- und sozialen Not von Menschen entgegenzuwirken, die auf der Straße leben oder davon bedroht sind. „Dank der Großzügigkeit der Schwestern, die uns die Räumlichkeiten neben ihrem Kloster in Brixen zur Verfügung gestellt haben, konnten wir zwei grundlegende Dienste anbieten, um Menschen und Familien, die Schwierigkeiten haben, eine Wohnung zu finden, ihre Würde zurückzugeben“, erklärte Caritas-Direktorin Beatrix Mairhofer am Samstag beim offiziellen Festakt.
Dabei handelt es sich um den Dienst „Domus“, der sich um die beiden solidarischen Wohnprojekte in Kaltern und Brixen kümmert (insgesamt 20 kleine Wohnungen), sowie um die „Essensausgabe Maria Hueber“, in der Menschen ohne Obdach täglich eine warme Mahlzeit bekommen und die Möglichkeit haben, Duschen und Waschmaschinen zu nutzen. Beide Dienste wurden über die Initiative „Made in Dignity“ am 16. und 17. Mai der Bevölkerung zugänglich gemacht.
„Als Caritas gehen wir von dem Grundsatz aus, dass ein Zuhause ein Menschenrecht ist. Auf dieser Grundlage entwickeln wir mit Diensten wie Domus Wege zur sozialen Integration in Zusammenarbeit mit der örtlichen Gemeinschaft, wobei wir besonders auf den sozialen Aspekt und die pädagogische Begleitung achten“, erklärte Danilo Tucconi, Verantwortlicher der Caritas für den Bereich Obdach- und Wohnungslosigkeit.
„Im Laufe der Jahre haben wir verschiedene Modelle entwickelt, um eine stabile Wohnsituation zu fördern und Wohnungsunsicherheit entgegenzuwirken. Da sich die Aufenthaltsdauer in unseren Einrichtungen verlängert hat, setzen wir heute verstärkt auf das Konzept der solidarischen Wohnanlagen: Orte, an denen mehrere Familien Aufgaben und Freizeitaktivitäten teilen und sich gegenseitig unterstützen – sei es durch nachbarschaftliche Hilfe, die Betreuung der Kinder der Nachbarn oder Besuche bei älteren Menschen. So wird jeder zur Ressource für den andere“, erklärt Tucconi das Konzept.
Im Erdgeschoss des Domus-Gebäudes in Brixen befindet sich auch die Essensausgabe Maria Hueber. „Ursprünglich war sie als niedrigschwelliges Angebot gedacht, doch dank unserer freiwilligen Helferinnen und Helfer ist sie heute auch ein Ort der Begleitung und des Zuhörens“, erklärte Senio Visentin, Verantwortlicher des Dienstes.
Obdachlose Menschen erhalten hier ein Mittagessen, etwas zum Mitnehmen für das Abendessen sowie Seife und Handtücher, um zu duschen oder ihre Kleidung zu waschen. „Im vergangenen Jahr ist die Gesamtzahl der Nutzer gesunken, aber die Nutzung der einzelnen Dienste hat zugenommen“, sagt Visentin.
Über die Initiative „Made in Dignity“ gab es für die Bevölkerung am Freitag und am Samstag die Möglichkeit, sich durch Filme und Diskussionen mit dem Thema auseinanderzusetzen und neue Lösungen für das Wohnungsproblem und die damit verbundene soziale Ausgrenzung zu suchen.
„Zum Beispiel haben wir die Buddy-Figur als neue Form des aktiven Ehrenamts eingeführt“, erklärte Caritas-Direktorin Beatrix Mairhofer. „Dabei geht es darum, Menschen, die bereits von der Caritas begleitet werden, praktische und emotionale Unterstützung zu bieten – durch persönliche oder Online-Treffen, Sprachtandems, Hilfe bei Behördengängen und gemeinsame Lernmomente.
25 Jahre im Dienst der Gemeinschaft:
Domus
Zwei solidarische Wohnanlagen
Zwölf Wohnungen in Kaltern
Acht Wohnungen in Brixen
463 aufgenommene Personen, darunter 346 Minderjährige
50 Freiwillige, die 5.200 Stunden geleistet haben
Essensausgabe Maria Hueber
4.972 Personen begleitet
Über 346.600 Mahlzeiten verteilt
35.563 Mal die Dusche genutzt
13.827 Waschmaschinen-Zyklen durchgeführt
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