Von: mk
Bozen – „Welche verfügbaren Innovationen können zur Verbesserung der Nachhaltigkeit der Produktionssysteme beitragen?“ Im Raiffeisenverband Südtirol, der zu seinen 360 Mitgliedern die großen Genossenschaften der Berglandwirtschaft zählt, richtete der Verband gemeinsam mit der Accademia dei Georgofili heute eine Tagung zur Nutztierhaltung im alpinen Raum aus. Akkreditiert war sie von der Berufskammer der Agronomen und Forstwirte Bozen. Der mit 2.500 Euro dotierte Studienförderpreis des Raiffeisenverbandes ging an den Forscher der Freien Universität Bozen, Thomas Zanon.
Die Accademia dei Georgofili wurde 1753 mit dem dezidierten Ziel in Florenz gegründet, die Produktivität auf den umliegenden Agrarflächen zu verbessern. „Auch heute noch liegt unser Fokus auf dem Beitrag zum Fortschritt der Wissenschaften und ihrer Anwendung in der Landwirtschaft, der Förderung der ländlichen Entwicklung und der Sicherung der Lebensmittelsicherheit“, unterstrich der Präsident der Sektion-Nord-Ost der Accademia dei Georgofili, prof. Giuliano Mosca in seiner Begrüßung.
Organisiert hatten die Tagung am Sitz des Raiffeisenverbandes die Accademia dei Georgofili und die Berufskammer der Agronomen und Forstwirte Bozen mit dem Ziel, den Mitgliedern eine Weiterbildung im Themenfeld der Nachhaltigkeit der Produktionssysteme zu bieten. Die wissenschaftlichen Beiträge des Vormittags drehten sich entsprechend um Themen wie den Erhalt und die genetische Verbesserung der alpinen nutztiereigenen Biodiversität, die Herausforderungen und Innovationen im Bergfutterbau oder die sensorische Qualität und Aufwertung von Lebensmitteln.
Prof. Giulio Cozzi von der Universität Padua umriss in seinem Vortrag zu „Entwicklung und Perspektiven des nutztierhaltenden Systems des östlichen Alpenbogens“, wie sehr technische und an das Gelände angepasste Innovation von Maschinen, ein Gleichgewicht in der Bewirtschaftung der alpinen Flächen, eine Nutztiergerechte Tierhaltung und vor allem eine für den Landwirt erfüllende Arbeit Hand in Hand gehen müssen, um die Zukunft der Berglandwirtschaft zu sichern. Diskutiert wurde auch mit dem ehemaligen Präsidenten der AISSA (Associazione Italiana Società Scientifiche Agrarie), Prof. Massimo Tagliavini, zum Thema seiner Publikation über die „Nachhaltige Intensivierung – ein Ansatz für die Entwicklung der italienischen Landwirtschaft“.
Der Raiffeisenverband Südtirol stiftete einen Studienförderpreis, der an Thomas Zanon, Forscher an der Fakultät für Agrar-, Umwelt- und Lebensmittelwissenschaften der Freien Universität Bozen, ging. Er erhielt den mit 2.500 Euro dotierten Preis für seine Studie zu „Auswirkungen von Beweidung, Rasse und Fütterung auf die Qualität und das Mikrobiota der Milch in alpinen Systemen.“
„Wir legen großen Wert darauf, die langfristige Entwicklung unserer Genossenschaften in der Landwirtschaft vorausschauend zu begleiten und schon jetzt die Grundlagen für eine nachhaltige Zukunft zu schaffen, weswegen wir diesen Studienförderpreis ausgelobt haben“, so der Generaldirektor des Raiffeisenverbandes Südtirol, Robert Zampieri.
Ein Plädoyer für das entbehrungsreiche Leben der Bergbauern und ihr Wirken für Südtirol hielt Landesrat Luis Walcher, flankiert vom Bergbauern Alberich Hofer, der resümierte, dass nicht mehr viele Generationen drei Arbeitsleben aufwenden an Stunden, um ein einziges Leben auf einem Bergbauernhof zu leben.




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