Am runden Tisch mit Landesrat Alfreider

“Südtirol sicherer dank der Ingenieure”

Mittwoch, 13. November 2019 | 11:36 Uhr

Bozen – Es gibt mehr als 1.300 Ingenieure in ganz Südtirol und ihr Kernbereich ist die Sicherheit, ob nun im Zivilschutz, in der Industrie oder der Informatik – und genau diese Menge an Kompetenzen wollen die Ingenieure auch in den Dienst der Bevölkerung und der Öffentlichen Verwaltung stellen. Um sich mehr ins öffentliche Leben einbringen zu können, hat sich die Ingenieurskammer unter dem Vorsitz von Kammerpräsident Giorgio Rossi an einem runden Tisch mit dem Landesrat für Mobilität Daniel Alfreider gesetzt. Unterm Strich ging es vor allem darum, dem Landesrat, selbst Ingenieur und Mitglied der Kammer, vor Augen zu führen, welch wichtigen Beitrag die Zunft mit ihren Kompetenzen leisten kann.

„Das Berufsbild des Ingenieurs in der öffentlichen Wahrnehmung aufwerten“, hieß die Devise an diesem Abend im Hauptsitz der Kammer in der Lanciastraße in Bozen. Um dieses Ziel zu erreichen, muss der Dialog und der Austausch mit allen Südtiroler Institutionen verbessert werden: dem Land, dem Gemeindeverband, einzelnen Verwaltungsabteilungen, der Universität, verschiedenen Branchen oder anderen Berufskammern. Landesrat Alfreider führt gleich zu Beginn einen wichtigen Aspekt auf: „Die Ingenieure sollen mehr in Mobilitätsprojekte innerhalb der Gemeinden integriert werden. Die Sicherheit von Radfahrern, Fußgängern und Kindern würde dadurch umso mehr gewährleistet werden.“

Auch der Präsident der Ingenieurkammer Bozen Giorgio Rossi ist überzeugt, dass man als Ingenieur einen essenziellen Beitrag an die Gesellschaft leisten kann:„Unser Know-how kann in vielen Bereichen eine große Hilfe sein. Wir kümmern uns um Urbanistik, intermodalen Verkehr, Schutz vor Wassergefahren und IT-Sicherheit. Unsere Mitarbeit kann zahlreichen Gremien der öffentlichen Verwaltung auf Landes- und Gemeindeebene eine große Hilfe sein. Wir wollen hiermit der Politik und nicht zuletzt der Gesellschaft unsere Dienste anbieten.“ Bei so einem wichtigen Anliegen kommt es nicht von ungefähr, dass man sich mit Landesrat Daniel Alfreider einen diplomierten Bauingenieur als Ansprechpartner ins Haus holt. „Das Fachwissen der Ingenieure ist ein wertvolles Gut. Wir können es uns nicht leisten, dieses Gut nur marginal zu nutzen. Wenn es um Sicherheitsbauten in Südtirol geht, brauchen wir Qualität zu einem angemessenen Preis. Ob nun Bau-, geotechnische oder hydraulische Ingenieure; Experten, die jeden Tag Bauten zum Schutz gegen Wassergefahren, Brücken und Straßen entwerfen und umsetzen, sind ein entscheidender Faktor der Sicherheit in Südtirol.“

Aber nicht nur die Einbindung der Ingenieure in öffentliche Angelegenheiten stand auf dem Tagesplan der Kammerrats. Das Gremium, bestehend aus dem Vorsitzenden Giorgio Rossi, Vize-Präsident Primo De Biasi, Sekretär Fabio De Polo, Schatzmeister Rudi Bertagnolli und den Räten Marco De Simone, Philipp Gamper, Stefan Georg Ladurner, Silvia Santagati, Claudio Sartori, Umberto Simone und Enzo Todaro, beschäftigte sich auch mit einem anderen, hochaktuellen Thema in Südtirol: der Talentflucht. Auch im Ingenieurswesen mangelt es an qualifiziertem Nachwuchs. Dem kann nur mit der Aufwertung der Visibilität des Berufsbildes und der Rolle in der Gesellschaft Einhalt geboten werden. „Jungen Menschen fehlt heutzutage der finanzielle Anreiz, in Südtirol zu bleiben, zumal im Ausland die Vergütung besser ist“, erklärt Rossi und führt weiter aus: „Außerdem ist das Bild, das man von Ingenieuren hat, sehr schwammig, nur wenige können sich konkret darunter etwas vorstellen. Diesem Phänomen muss entgegengewirkt werden.“ Unter den Lösungsvorschlägen fanden sich die Organisation von Events wie Tage der offenen Tür oder Informationsveranstaltungen. Der Unterstützung von Seiten der Provinz können sich die Ingenieure laut Alfreider gewiss sein.

Von: mk

Bezirk: Bozen