Von: sr
Bozen – Der Katholische Verband der Werktätigen (KVW) startet mit dem neuen Jahresthema „Südtirol wird bunter“ ins Arbeitsjahr 2016/17. „Unser Einsatz auf Orts-, Bezirks- und Landesebene ist auf Ehrenamtlichkeit aufgebaut “, stellt KVW Landesvorsitzender Werner Steiner fest. Im KVW setzen sich viele verschiedene Menschen mit verschiedenen Ideen für die Solidarität ein. Im nun beginnenden Arbeitsjahr wird die Migration ein Schwerpunkt sein. Der KVW will mit seinen Jahresthemen Sensibilisierungsarbeit leisten. Ohne die Ängste der Bevölkerung zu übersehen braucht es eine positive Herangehensweise ans Thema. Die Gesellschaft hat sich in den vergangenen Jahren stark verändert, Werner Steiner findet, sie ist bunter und vielfältiger geworden. Dies sei eine Tatsache, die gesehen werden müsse.
Südtirol und seine Wohlstandsentwicklung haben vor zwei Jahrzehnten massiv davon profitiert, dass ausländische Arbeitskräfte auf dem damals leergefegten Arbeitsmarkt ausgeholfen haben. Dies war ein erster Schritt hin zu einer bunteren und vielfältigeren Gesellschaft, analysiert Steiner. Diese Zuwanderung wurde von der Wirtschaft gefordert, die Gesellschaft hat die neuen Mitbürger relativ offen und freundlich aufgenommen.
Mit einem völlig neuen Phänomen ist Südtirol nun konfrontiert: es kommen Menschen ins Land, die nicht gerufen wurden und die nicht gebraucht werden. Die Flüchtlingsproblematik ist neu und sie macht den Menschen hier Angst. Josef Stricker, geistlicher Assistent des KVW, ist überzeugt, dass uns dieses Thema noch über Jahre begleiten werde. Neben den negativen Rufen brauche es für das öffentliche Bewusstsein immer wieder Stimmen, die ausbalanciert und ausgeglichen sind. Es dürfe nicht sein, dass einige die Stimmung aufheizen und für unüberlegte Panikmache sorgen. „Für ein echtes Miteinander sind politische und gesellschaftliche Rahmenbedingungen erforderlich, die das Zusammenleben fördern und unterstützen. Entscheidend ist letztlich auch die Bereitschaft der Migranten die politischen und rechtlichen Bedingungen im Lande anzuerkennen und mitzugestalten“, erklärt Josef Stricker.
Neben der Einflussnahme auf die öffentliche Meinung wird der KVW seine Stimme erheben und auf Fehlentwicklungen in der Gesellschaft aufmerksam machen. Die Ängste der Menschen sind ernst zu nehmen. Gleichzeitig zeigt es sich, dass durch persönliche Kontakte die Angst abnimmt. Angst hat man vor dem, was man nicht kennt. Die Ehrenamtlichen des KVW draußen in den Orten werden sich in christlicher Nächstenliebe und Solidarität einbringen und sich um Integration bemühen. Dass die Gesellschaft in Südtirol bunter wird, ist eine Tatsache, die es anzunehmen gilt. Mit seinem Jahresthema möchte der KVW sich dafür einsetzen, dass es ein gutes Miteinander im Land gibt.