Von: mk
Bozen – Der WIFO-Index des Konsumklimas in Südtirol ist im April im Vergleich zur letzten Erhebung im Januar deutlich gestiegen. Insbesondere die Erwartungen an die zukünftige Entwicklung der Wirtschaft haben sich verbessert. Auch hinsichtlich der finanziellen Lage der eigenen Familie sowie des Kaufs langlebiger Güter zeigen sich die Südtirolerinnen und Südtiroler zuversichtlicher. Vor allem die unselbständig Beschäftigten sind sehr optimistisch, während Selbstständige in ihren Einschätzungen vorsichtiger sind.
Die Frühjahrsumfrage des WIFO – Institut für Wirtschaftsforschung der Handelskammer Bozen unter Südtirols Haushalten zeigt eine deutliche Verbesserung des Konsumklimas. Der entsprechende Index lag im April bei -2,6 Punkten und war damit um 8,9 Punkte höher als bei der vorherigen Erhebung im Jänner. Der aktuelle Indexwert ist der höchste seit Anfang 2018.
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Die Fortsetzung der Impfkampagne und die fortschreitende Wiedereröffnung der Wirtschaftstätigkeiten haben den Optimismus der Konsumentinnen und Konsumenten wiederhergestellt und mehr als die Hälfte von ihnen erwartet, dass sich die Situation der Südtiroler Wirtschaft in den kommenden Monaten verbessern wird. Die Erwartungen hinsichtlich der eigenen finanziellen Lage sind ebenfalls positiv. Schließlich haben sich auch die Prognosen zum Kauf langlebiger Güter, wie Haushaltsgeräte und Möbel, weiter gesteigert.
Analysiert man die Antworten nach der beruflichen Situation der Befragten, so zeigt sich, dass vor allem die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer auf eine positive Entwicklung der Wirtschaft in Südtirol vertrauen. Die Einschätzungen der Unternehmer und Selbstständigen sind hingegen vorsichtiger, aufgrund der schwierigen Situation, in der sich viele Firmen aktuell befinden. Ähnliches gilt für die Prognosen zur Entwicklung des Arbeitsmarktes in Südtirol und für die Einschätzungen bezüglich der finanziellen Lage der eigenen Familie.
Die Verbesserung des Konsumklimas war in Südtirol deutlich stärker als im europäischen Durchschnitt. Der Index für die Europäische Union (EU27) stieg in den letzten drei Monaten, zwischen Jänner und April, um 4,1 Punkte auf -10,5. In Italien erreichte der Index den gleichen Wert, allerdings war hier der Zuwachs im Vergleich zum Jänner mit 3,1 Punkten schwächer. Was unsere wichtigsten Handelspartner betrifft, so stieg der Index in Deutschland trotz der Verlängerung der strengen Lockdown-Maßnahmen um 3,5 Punkte, während er in Österreich mit einer Verbesserung um 0,1 Punkte im Wesentlichen stabil blieb.
Der Präsident der Handelskammer Bozen, Michl Ebner, ist über die deutliche Verbesserung des Konsumklimas in Südtirol erfreut: „Die Südtiroler Wirtschaft läuft endlich wieder an. Jetzt kommt es darauf an, auch das Vertrauen der Unternehmer und Unternehmerinnen wiederherzustellen, um eine Erholung der Investitionen zu ermöglichen und das Wachstum zu festigen.“
Das WIFO erhebt das Konsumklima in Südtirol viermal im Jahr, im Jänner, April, Juli und Oktober. Durch eine standardisierte Methodik sind die Ergebnisse mit den italienischen und europäischen Daten vergleichbar.
Der Konsumklimaindex ergibt sich aus den Bewertungen der Konsumentinnen und Konsumenten in Bezug auf folgende Aspekte:
– Entwicklung der Südtiroler Wirtschaft in den nächsten zwölf Monaten;
– Entwicklung der wirtschaftlichen Situation des Haushalts in den letzten zwölf Monaten;
– Entwicklung der wirtschaftlichen Situation des Haushalts in den nächsten zwölf Monaten;
– Erwartete Ausgaben für den Kauf von langlebigen Gütern (Haushaltsgeräte,
Elektronik, Möbel) in den nächsten zwölf Monaten.