Von: lup
Bozen – Die Diskussion rund um das Tourismusentwicklungskonzept von Landesrat Arnold Schuler zieht breite Kreise. Es gibt viel Kritik für die vorgesehene Betten-Obergrenze für Südtirols Beherbergungsbetriebe. Diese werfe teilweise existentielle Fragen auf. Der Abgeordnete Peter Faistnauer (Perspektiven Für Südtirol) fordert, dass nicht gewerbliche Betriebe wie Privatzimmervermieter und Urlaub auf dem Bauernhof weiterhin arbeiten können, unabhängig von nicht kontrollierbaren Vorschriften bzw. Verboten.
Ein begrenzendes Eingreifen hinsichtlich dem ausufernden „Overtourism“ und der Bautätigkeiten von „Bettenburgen“ sei laut Faistnauer definitiv notwendig und zu begrüßen. Doch sei auch klar zu differenzieren zwischen Großbetrieben und kleinen Realitäten wie Privatvermietern und der Zuerwerbstätigkeit von Urlaub auf dem Bauernhof.
Bei genauerer Betrachtung des Tourismusentwicklungskonzeptes werde klar, dass dadurch ein massives Sterben von Kleinbetrieben und mittelgroßen Strukturen drohe, denen jegliche Entwicklungs-Perspektive genommen werde.
„Was die Politik vermasselt hat, sollen jetzt die Kleinen ausbaden? Von enormen monetären Gewinnen geblendet haben Gastgewerbe und Landesregierung es verabsäumt, den Tourismus in einem großen Rahmen zu betrachten und rechtzeitig Korrekturmaßnahmen für Veränderungen zu setzen. Doch statt nun radikaler Verbote und Einschnitte in künftige touristische Tätigkeiten, sollte man diese besser nachhaltig denken und an umweltverträgliche Kriterien koppeln“, so Faistnauer.
Für eine Kurskorrektur brauche es Grenzen genauso wie Entwicklungsmöglichkeiten. Der Balanceakt, diese ins Gleichgewicht zu bringen, könne erreicht werden, wenn Erweiterungs- und Umbauarbeiten an nachhaltige Richtlinien gebunden werden würden. Dies könne in unserer Gesellschaft von den heimischen Strukturen getragen und in einem ständigen Prozess verbessert werden.
„Um die Ziele eines nachhaltigen Tourismus zu erreichen, braucht es ein Konzept, das ein Gewinn für alle ist mit einer Perspektive für die Nachfolgegenerationen und jene, welche eine Tätigkeit neu aufnehmen wollen“, erklärt der Abgeordnete Peter Faistnauer.