Rom veröffentlicht die Daten

Tanken ist in Südtirol am teuersten

Dienstag, 01. August 2023 | 11:49 Uhr

Bozen – In Italien sind seit dem heutigen Dienstag die Tankstellen verpflichtet, neben ihren eigenen Spritpreisen auch die regionalen und nationalen Durchschnittspreise für Benzin und Diesel anzugeben. Dies soll eine stärkere Transparenz bei den Preisen garantieren, damit Verbraucher ihre Wahl der Tankstelle besser treffen können und nicht überteuerte Preise bezahlen müssen. Südtirol und Apulien liegen den Daten zufolge an der Spitze.

Der Schritt kommt nach einer monatelangen Planungsphase. Bereits Ende März wurde das sogenannte Transparenzdekret erlassen.

Das Ministerium für Unternehmen und Made in Italy erhebt ab jetzt täglich – und nicht mehr wie zuvor wöchentlich – die Preise für Benzin und Diesel der jeweiligen Regionen und veröffentlicht diese auf seiner Webseite. Dem zuständigen Minister Adolfo Urso zufolge wird nun “jeder Verbraucher in der Lage sein, zu überprüfen, ob er einen überdurchschnittlichen Preis bezahlt”. Man wolle so auch “Kraftstoffpreisspekulationen” unterbinden.

Auf Autobahnen muss der neuen Regelung zufolge der nationale Durchschnittspreis angezeigt werden, an allen anderen Tankstellen der regionale Durchschnittspreis. Der nationale Durchschnittspreis für Benzin betrug heute, am Tag der Einführung, 1,984 Euro pro Liter, für Diesel 1,854 Euro pro Liter.

In Italien wird seit geraumer Zeit über den Anstieg der Spritpreise diskutiert. Insbesondere in den vergangenen zwei Wochen konnte ein starker Anstieg registriert werden. In einigen Regionen ist der Preis für einen Liter Benzin über die Schwelle von zwei Euro gestiegen. Dies belastet auch Reisende.

Südtirol und Apulien haben auf regionaler Ebene die teuersten Benzinpreise mit 1,945 bzw. 1,943 Euro pro Liter. Unter der 1,9 Euro-Marke liegen die Marken mit 1,892 Euro und Venetien mit 1,898 Euro pro Liter.

VZS: Treibstoffpreise im Steigen

Auch die Verbraucherzentrale Südtirol (VZS) hat einen Blick auf die Preise der Treibstoffe in Südtirol und bei den Nachbarn geworfen. Südtirol bestätigt leider den Negativ-Rekord als teuerstes Pflaster, wenn auch die Preisunterschiede nicht so markant wie in den Vorjahren sind.

In Prozent ausgedrückt macht die Preisschere zwischen teuer und günstig in Südtirol im Schnitt 7,2 Prozent beim Super und 9,8 Prozent beim Diesel aus. Auf eine Tankfüllung von 55 Litern ergibt sich also ein Sparpotential von knapp 7,50 Euro für Super und 9,40 Euro beim Diesel. Die Differenz pro Tankfüllung vom absolut günstigsten zum absolut teuersten erhobenen Preis in Südtirol beträgt hingegen rund 16 Euro beim Super und 12,50 Euro beim Diesel, immer bei Selbstbetankung.

Für alle, die eine längere Reise planen, lohnt es sich daher, die Preise entlang der Strecke zu vergleichen (z.B. https://carburanti.mise.gov.it/ospzSearch/percorso).

Tipps zum Spritsparen

Viel Treibstoff spart, wer Kurzstrecken unter fünf Kilometern vermeidet: Auf diesen ist der Verbrauch unverhältnismäßig hoch.

Wo möglich, kann auf Fahrgemeinschaften gesetzt oder auf den öffentlichen Nahverkehr ausgewichen werden.

Des weiteren ist es ratsam, den Reifendruck zu überprüfen. Dieser sollte mindestens so hoch sein wie vom Hersteller empfohlen, und eventuell noch um 0,2 bar höher.

Früh hoch schalten spart bis zu 15 Prozent Sprit. Wer Vollgas und unnötiges Bremsen vermeidet, verringert den Verbrauch um drei bis fünf Prozent (nach dem Motto: „Gleiten statt rasen“).

Wichtig ist auch die Vermeidung von Ballast (z.B. Dachträger) und unnötigem Gewicht: Je geringer das Gewicht und der Luftwiderstand, desto niedriger der Verbrauch.

Steht der Kauf eines neuen Fahrzeugs an, ist es ratsam, besonders auf den Verbrauch zu achten.

Von: mk

Bezirk: Bozen