"Projekt auch inhaltlich erhebliche Mängel"

Tiefgarage am Theaterplatz: Meraner Stadtrat mehrheitlich dagegen

Mittwoch, 20. Juli 2016 | 11:49 Uhr

Meran – Bei seiner gestrigen Sitzung hat sich der Meraner Stadtrat mehrheitlich gegen eine Tiefgarage am Theaterplatz ausgesprochen. Nach eingehender Prüfung des von einer Interessensgemeinschaft eingereichten Projektvorschlags sei man zur Überzeugung gelangt, dass ein weiteres Verfolgen dieses Plans nicht sinnvoll sei, erklärten Bürgermeister Paul Rösch und Stadtrat Diego Zanella.

Eine Abstimmung des Gemeinderats darüber, ob an einer Tiefgarage am Theaterplatz ein öffentliches Interesse besteht, soll bei der nächsten Gemeinderatssitzung am 27. und 28. Juli stattfinden. „Wir möchten weiterhin den Tourismus in Meran fördern und stehen auch Partnerschaften zwischen Privaten und der öffentlich Hand prinzipiell offen gegenüber. Doch in diesem Fall handelt es sich um ein Projekt, das nur wenigen Vorteile und vielen erhebliche Nachteile bringt“, erklärte Rösch.

Neben den elf vorbereitenden Schritten für eine Tiefgarage, die den Baubeginn um mehrere Jahre verzögern würden, weise das Projekt auch inhaltlich erhebliche Mängel auf. „Die vorgesehenen Aufzüge direkt vor dem Stadttheater und die Lüftungsschächte mit Stahlgittern quer über den Theaterplatz sind aus denkmalpflegerischer Sicht unzumutbar und genau das Gegenteil von dem, was wir mit der Neugestaltung erreichen wollten, nämlich eine Aufwertung des Platzes für die Meranerinnen und Meraner“, so Rösch. „Die Carduccistraße würde zu einer reinen Zufahrtsstraße für eine private Garage verkommen.“ Gerade nach der leidvollen Erfahrung beim Bau der Parkgarage am Sandplatz, in der es bis heute immer noch etliche freie Plätze gebe, sei ein neues Tiefgaragenprojekt an einem zentralen Knotenpunkt der Stadt mit Skepsis zu sehen. „Wenn Überreste von archäologischem Interesse gefunden werden – und das scheint im Bereich der alten Stadtmauer überaus wahrscheinlich – haben wir für Jahre eine Baustelle am Theaterplatz. Ein Verkehrschaos wäre vorprogrammiert, und alle nahe gelegenen Geschäfte und Lokale könnten zusperren“, so Rösch weiter.

Der für Straßen und Infrastrukturen zuständige Stadtrat Zanella erklärte, man wolle mit den Arbeiten zur Neugestaltung wie geplant im Januar beginnen, um die gefährliche Verkehrssituation am Theaterplatz so schnell wie möglich zu beseitigen.

Von: mk

Bezirk: Burggrafenamt