Von: Ivd
Bozen – Südtirols Tourismus blickt auf ein starkes Jahr 2024 zurück: Erstmals wurden die Zahlen für ein Kalenderjahr erhoben und nicht mehr im klassischen Tourismusjahr. Das Ergebnis: 37,1 Millionen Übernachtungen bedeuten ein Plus von 2,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr, 8,7 Millionen Ankünfte ein Wachstum von 3,3 Prozent. Die Bettenzahl stieg um 4,2 Prozent auf rund 253.600, verteilt auf fast 12.000 Betriebe. Den kompletten Bericht des ASTAT findet ihr hier.
Verteilung über Monate und Regionen, Luxus im Trend
Besonders stark präsentierte sich der August mit über sechs Millionen Übernachtungen – so viele wie nie zuvor. Im Gegensatz dazu fiel der April stark ab: Der spät liegende Ostersonntag dürfte hier eine Rolle gespielt haben. Im November hingegen, traditionell der schwächste Monat, war ein deutliches Plus zu beobachten.
Das Pustertal bleibt Spitzenreiter: Mit über 11,4 Millionen Übernachtungen entfallen 31 Prozent aller Buchungen auf diese Region. Dahinter folgen das Burggrafenamt (20,8 Prozent) und weit abgeschlagen Bozen (2,5 Prozent).
Die meisten Betten befinden sich in Drei-Sterne-Hotels, die auch bei Ankünften und Übernachtungen vorne liegen. Auffällig ist das Wachstum der Fünf-Sterne-Hotellerie, die um fast zehn Prozent zulegt. Auch Urlaub auf dem Bauernhof erfreut sich großer Beliebtheit, insbesondere bei Gästen mit längerem Aufenthalt.
Deutschland bleibt die Eins, USA legen zu
Bei den Herkunftsländern bleibt Deutschland mit fast 42 Prozent aller Anreisen und über 47 Prozent der Übernachtungen unangefochten auf Platz eins. Italien folgt mit etwa 31 Prozent der Anreisen. Besonders stark zugelegt haben jedoch die USA und asiatische Staaten, die zusammen über 970.000 Übernachtungen beisteuern. Insgesamt kommen 83,5 Prozent aller Gäste aus Deutschland, Österreich, der Schweiz und Italien.
Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer lag bei 4,2 Tagen. Die Bettenauslastung betrug 39,9 Prozent – wobei Fünf-Sterne-Hotels mit 67,4 Prozent die höchsten Werte verzeichneten. Der August war mit 76,7 Prozent Auslastung der geschäftigste Monat. In den Wintermonaten lag die Auslastung teils unter zehn Prozent.
Ungleichgewicht über das Jahr
Trotz der guten Zahlen bleibt die Saisonalität eine Herausforderung. Der Großteil des touristischen Geschehens verteilt sich auf wenige Monate. Auch die Touristenintensität ist mit 18,8 Gästen pro 100 Einwohner hoch.
Südtirols Tourismus boomt, zeigt sich aber zugleich anfällig für saisonale Ungleichgewichte. Neue Gästegruppen, längere Aufenthalte und eine gezielte Weiterentwicklung könnten hier langfristig für mehr Stabilität sorgen.
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