Dürfen Banner nicht aufhängen

Umweltschutzgruppe Prad kritisiert Doppelmoral der Gemeinde Prad

Montag, 21. Juli 2025 | 16:39 Uhr

Von: Ivd

Prad – Die Verkehrsbelastung entlang der Straßen im Vinschgau hat die Umweltschutzgruppe veranlasst, mehrere Initiativen umzusetzen. So wurden Banner zum Thema Fahrgemeinschaften in verschiedenen Gemeinden aufgehängt. Parallel dazu wurde auch eine Online-Umfrage zum Mobilitätsverhalten der Pendler und eine Informationskampagne zu Pendlerparkplätzen durchgeführt. Diese Aktivitäten wurden bei einer Sitzung der Bezirksgemeinschaft Vinschgau den Bürgermeistern vorgestellt.

Nachdem die Verkehrsbelastung ganz besonders auf der Stilfser Joch Straße im Nationalpark hoch ist, wollte die Umweltschutzgruppe Vinschgau anlässlich der 200-Jahr-Feier mit zwei Bannern in der Gemeinde Prad am Stilfserjoch auf das Thema hinweisen. Bereits am 6. Mai wurde beim Bürgermeister von Prad um entsprechende Genehmigung schriftlich angesucht. Nachdem jedoch innerhalb der vorgesehenen Frist von 30 Tagen keine Antwort eintraf, wurde nochmals nachgefragt. Eine Woche danach wurde der Umweltschutzgruppe mitgeteilt: „Gleichzeitig bitten wir um Verständnis dafür, dass wir Ihrem Vorschlag zur Anbringung von Bannern im Ortsgebiet nicht zustimmen können. Wir möchten einen Wildwuchs an Plakaten und Bannern vermeiden um ein geordnetes Ortsbild zu gewährleisten.“

„Nicht nachvollziehbar ist für uns, warum die Gemeinde Prad am Stilfserjoch erst nach über 1,5 Monaten auf ein schriftliches Ansuchen antwortet und dies erst nach einer zweiten Nachfrage“, so die Umweltschutzgruppe. Auch die Begründung zur angeblichen „Gewährleistung eines geordneten Ortsbildes“ erscheine fadenscheinig, denn für touristische und sportliche Events können Banner und Plakate in großer Anzahl und über längere Zeiträume aufgehängt werden. „Es ist schade, dass die Prader Gemeindeverwaltung hier mit zweierlei Maß misst und unsere Sensibilisierungskampagne zur Verkehrsberuhigung an der Stilfser Joch Straße verhindert. Die Reduzierung der Verkehrsbelastungen ist von allgemeinem Interesse und wird von der Öffentlichkeit stark gewünscht. Es wäre zielführend, wenn auch der Prader Bürgermeister sich ein Beispiel an den Kollegen aus dem Dolomitengebiet nehmen und sich gemeinsam mit den Akteuren tatkräftig für die Lösung der Verkehrsprobleme einsetzen würde. Offensichtlich macht sich der Prader Bürgermeister größere Sorgen um das geordnete Ortsbild als um die Verkehrsbelastung der Bürger im Dorf“, so die Umweltschutzgruppe abschließend.

Bezirk: Vinschgau

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