Von: mk
Bozen – In seiner letzten Sitzung des Jahres hat der Universitätsrat der Freien Universität Bozen drei neue Studiengänge genehmigt: Ab Oktober 2022 werden der Bachelor in Elektrotechnik und Cyber-Physischen Systemen, der Bachelor in Gastronomie und Önologie und der Master in Tourismusmanagement das Studienangebot der unibz erweitern.
„An der Freien Universität Bozen bieten wir derzeit 35 Bachelor-, Master- und Doktoratsprogramme an unseren fünf Fakultäten an“, umreißen Präsidentin Prof. Ulrike Tappeiner und Rektor Prof. Paolo Lugli die Ausgangssituation. „Neue Studienprogramme müssen sich linear in unsere Kernkompetenzen rund um die Themen des Ingenieurwesens, der Bildungswissenschaften, Informatik, Design, Wirtschaftswissenschaften, Agrarwissenschaften und Lebensmitteltechnik einfügen. Die drei neuen Studienprogramme bauen auf bestehende Kompetenzen, modernste Labors und tragen dank ihrer spezialisierten Ausrichtung globalen Trends und regionalen Entwicklungen Rechnung.“
In dieselbe Kerbe schlägt Landeshauptmann Arno Kompatscher: „Mit den neuen Studiengängen der Freien Universität Bozen setzen wir auf drängende Zukunftsthemen wie smarte Digitalisierung, nachhaltige Gastronomie und verantwortungsvollen Tourismus. Dabei handelt es sich um Exzellenzbereiche unseres Landes, in denen seit jeher ein hoher Bedarf an qualifizierten Fachkräften besteht und in denen sich vielfältige Berufsperspektiven für die künftigen Absolvent*innen eröffnen.“
Der Bachelor Elektrotechnik und Cyber-Physische Systeme ist ein gemeinsames Studienprogramm der Fakultät für Naturwissenschaften und Technik und der Fakultät für Informatik. Er verbindet interdisziplinär Kenntnisse in der Elektrotechnik mit Fachwissen in cyber-physischen Systemen. Der dreijährige Studiengang wird in den drei Unterrichtssprachen Deutsch, Italienisch und Englisch angeboten. Ziel ist es, Entwickler und Systemintegrator auszubilden, die auf der Basis eines soliden formalen Grundlagenwissens in Mathematik, Physik, Statistik und Informatik die Bereiche Elektronik, Automatisierungstechnik und Computertechnik kombinieren, um elektronische, eingebettete und automatisierte Komponenten und Systeme für eine Vielzahl von Anwendungsbereichen zu entwerfen, zu bauen und zu validieren. Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf der ICT und Industrie 4.0. Das Spektrum der Beschäftigungsmöglichkeiten ist sehr breit und reicht vom Entwurf und der Steuerung elektronischer Komponenten, Schaltungen, Systeme und Maschinen über die Analyse komplexer technischer Systeme und deren Modellierung und Simulation bis hin zur Entwicklung von Methoden und Software für Mess-, Steuer- und Regelungsaufgaben.
In den Südtirol sehr erfolgreichen gastronomischen und önologischen Sektor eingebettet ist der Bachelor in Gastronomie und Önologie, der als „Katalysator kultureller Prozesse“ konzipiert worden ist. Im Fokus des mit den Vorlesungssprachen Deutsch, Italienisch und Englisch dreisprachigen Studiengangs stehen ökologisch wie wirtschaftlich versierte Gastronomieexpert*innen der Lebensmittel- und Weinprodukte in Berggebieten. In drei Studienjahren werden Kenntnisse über chemische, mikrobiologische, ernährungsphysiologische und sensorische Aspekte von Lebensmitteln und Weinprodukten aus Berggebieten sowie über historische, wirtschaftliche, designbezogene, rechtliche und marketingrelevante Aspekte vermittelt. Dabei wird in den Labors der unibz auf den Einfluss der verschiedenen Zubereitungsmethoden auf ernährungsphysiologische Eigenschaften eingegangen (Degradationsprozesse, Fermentation, Haltbarkeit von Lebensmitteln etc). Anwendungsbezogenes Grundwissen fließt über Betriebspraktika in Spitzenunternehmen der Tourismus- und Gastronomiebranche, über Workshops mit Expert*innen sowie Bildungsreisen ein. Der an der Fakultät für Naturwissenschaften und Technik angesiedelte Bachelor sieht den Erwerb von Grundlagenwissen in Mathematik, Statistik, Chemie und Biologie vor, ebenso in Pflanzenproduktion und Tierhaltung. Beschäftigungsmöglichkeiten ergeben sich rund um den gastronomischen und önologischen Sektor in Berggebieten, das auf die Entwicklung einer nachhaltigen Bergküche ausgerichtet ist. Ziel ist es, Gastronomieexpert*innen auszubilden, die Lebensmittelprodukte zur Kultur erheben und ihnen eine neue Identität geben sollen.
Der am Campus Bruneck einzurichtende Master in Tourismusmanagement ist Teil des Studienangebots der Fakultät für Wirtschaftswissenschaften und als solcher ebenfalls dreisprachig. Multidisziplinär angelegt, finden sich in den Lehrveranstaltungen im betriebswirtschaftlichen, ökonomischen, statistisch-mathematischen und rechtlichen Bereich behandelt. Zu den Lehrveranstaltungen zählen Trends im Tourismusmanagement, Managing Family Businesses in Tourism, Technological Trends and AI in Tourism Leadership, Human Ressource Management und Experiential Tourism Marketing. Damit sollten fundierte methodische Instrumente für den Tourismussektor vermittelt werden. Dieses zweijährige Studienprogramm zielt darauf ab, hochspezialisiertes Personal auszubilden, das mit spezifischen Technologie- und Nachhaltigkeitskompetenzen, dem Verständnis für komplexe Fragestellungen und einer integrierten Sicht der verschiedenen Disziplinen Modelle zur Analyse des Tourismusmarktes und geeignete Instrumente für das innovative Management von Tourismusunternehmen anzuwenden vermag.