Von: mk
Bozen – Alles hat seine Zeit und alles braucht seine Zeit: Seit mehr als 40 Jahren gibt es in Südtirol die Weltladenbewegung, die sich ständig erweitert. Besonders junge Menschen haben ein sensibles Gespür für Gerechtigkeit und Fairness. Ihnen ist der zehnte Fair Trend Design Contest gewidmet. Unter dem Motto „Upcycle Deine Zeit“ sind Mittelschülerinnen und -schüler eingeladen, alte Wand- oder Standuhren im Sinn des fairen Handels kreativ zu gestalten und innerhalb 5. März in einem der Südtiroler Weltladen abzugeben. Die Werke.die am meisten beeindrucken, werden mit tollen Preisen prämiert.
Waren die vergangenen neun Jugendwettbewerbe vor allem an Schulklassen und Gruppen gerichtet, zielt der heurige Fair Trend Design Contest 2021 coronabedingt auf die Mittelschülerinnen und -schüler einzeln ab. Die Südtiroler Weltläden und die Brixner OEW-Organisation für eine Solidarische Welt laden Elf- bis 14-Jährige ein, im Keller der Familie oder am örtlichen Recyclinghof nach einer ungenutzten Wand- oder Standuhr zu suchen und sie im Sinn des fairen Handels zu upcyceln.
Die Pandemie habe gezeigt, dass kleine Kreisläufe notwendig sind, um die lokale Wirtschaft zu stärken und die Lebensmittelversorgung der Bevölkerung zu sichern, sagt Rudi Dalvai. Er leitete die weltweite Dachorganisation des Fairen Handels WFTO von 2011 bis 2019, ist bis heute Präsident des Weltladens Bozen und führt seit eineinhalb Jahren die Bar Ritter in der Bozner Silbergasse. Wenn wirtschaftlich schwächere Länder in den globalen Norden verkaufen wollen, müssen sie die Preise niedrig halten, um konkurrenzfähig zu sein. Ungezügelter Neoliberalismus verschärfe die Ausbeutung der Menschen am Beginn der Produktionskette, betont Rudi Dalvai. Oft werden die Preise so stark gedrückt, dass die Produzenten nichts mehr verdienen. Fairer Handel bietet eine Alternative, unterstützt wirtschaftlich benachteiligte Produzenten, steht für Transparenz und Verantwortung, garantiert faire Preise, vermeidet Kinderarbeit, behandelt Frauen und Männer gleich, fördert gute Arbeitsbedingungen und den Schutz der Umwelt, schult und informiert die Produzentinnen und Produzenten.
Brigitte Gritsch koordiniert 13 Südtiroler Weltläden und begleitet den „Fair Trend Design Contest 2021“ auch bei seiner Jubiläumsausgabe. Auf die Uhr werde oft geschaut, eine Uhr eigne sich daher besonders gut, um Botschaften des Fairen Handels unter die Menschen zu bringen, sagt sie und fragt die jungen Menschen: „Bei welchen Aspekten des Fairen Handels ist es höchst an der Zeit, dass die Bevölkerung sie so schnell wie möglich begreift und danach handelt?“
Franziska Blaas arbeitet bei der OEW-Organisation für Eine solidarische Welt im Bereich des bewussten Konsums: „Junge Menschen interessieren sich sehr für die Themen des Fairen Handels“, sagt sie. Sie hätten einen ausgeprägten Sinn für Gerechtigkeit. Viele arbeiten gerne handwerklich. Nach einer kritischen Auseinandersetzung mit dem Fairen Handel gelte es, eine kreative Idee für die gewählte Wand- oder Standuhr zu entwickeln und diese ästhetisch schön umzusetzen. Dabei dürfen keine Bilder ohne Erlaubnis des oder der Eigentümerin verwendet oder aus dem Internet heruntergeladen werden.
Die Mittelschülerinnen und -schüler sind eingeladen, die upcyelten Stand- und Wanduhren mit Angabe von Namen, Werktitel, Telefonnummer, Kontakt- und Mailadresse innerhalb 5. März 2021 in einem der Südtiroler Weltläden abzugeben. Eine Jury entscheidet im März über die kreativsten Standoder Wanduhren. Die beeindruckendsten Werke werden mit tollen Preisen ausgezeichnet. Nach der Bewertung und Prämierung können sie wieder abgeholt werden.
Weitere Informationen erhalten Interessierte unter www.fairtrend.org, telefonische Nachfragen werden unter +39 366 9821 798 beantwortet, E-Mails können an info@fairtrend.org geschickt werden. Austausch findet parallel auf Facebook unter www.facebook.com/FairTrend statt.