Vorwurf der mangelnden Transparenz

Urteil: Bank muss rund 273.000 Euro zurückzahlen

Sonntag, 18. Dezember 2022 | 11:44 Uhr

Bozen – Eine Bank, die ihren Sitz in Südtirol hat, muss einer Unternehmerin aus dem Trentino rund 273.000 Euro zurückzahlen. Dies geht aus einem Gerichtsurteil hervor. Grund dafür ist mangelnde Transparenz.

Der Fall hängt mit der Auszahlung eines Darlehens in Höhe von einer Million Euro im Jahr 2001 zusammen und endete vor wenigen Wochen. Weil im Vorfeld das Amortisierungsverfahren nicht festgelegt wurde, ging aus dem Vertrag nicht klar hervor, wie viel Zinsen bezahlt werden müssen, urteilte der Richter im Zivilgerichtsverfahren.

Vereinfacht ausgedrückt, hängt die Höhe der Zinsen nicht zuletzt von der Art des Mechanismus ab, wie Zinsen angewandt werden. Ein bestimmtes Amortisierungsverfahren kann für Bankkunden demnach vorteilhafter sein als ein anderes.

Die Unternehmerin, die sich bei der Anwältin Loretta Deluca Rechtsbeistand holte, soll für das Darlehen vom Vertragsabschluss bis zum Erlöschen der Finanzierung Zinsen in Höhe von 472.850,17 Euro bezahlt haben, berichtet die Zeitung Alto Adige.

Einem Gutachten zufolge hätte die Unternehmerin jedoch nur Zinsen in Höhe von 199.026,23 zahlen müssen, wenn diese unter Anwendung von Artikel 117 des italienischen Bankgesetzes für das Darlehen berechnet worden wären. Zieht man diesen Betrag von der Summe von 472.850,17 Euro ab, bleiben 273.823,94 Euro übrig, also genau so viel, wie die Unternehmerin laut Richter zurückerhalten soll.

Weil es sich um erstinstanzliches Urteil handelt, kann die Bank dagegen immer noch Berufung einlegen.

Von: mk

Bezirk: Bozen