Von: mk
Bozen – In Anbetracht des starken Verkehrsaufkommens in diesen Tagen und den damit verbundenen Auswirkungen auf ganz Südtirol fordert der Unternehmerverband Südtirol Maßnahmen, um eine umweltgerechte Verkehrsgestaltung auf der gesamten Brennerachse umzusetzen, bei der die Bedürfnisse von Personen, Wirtschaft und Umwelt gleichermaßen berücksichtigt werden.
„Prioritär ist in diesem Zusammenhang sicher die Verlagerung sowohl des Waren- als auch des Personenverkehrs auf die Schiene. Die neue Brennerbahnlinie eröffnet diesbezüglich sicher ein großes Potential. Damit dies genutzt werden kann, ist nun aber die rechtzeitige Fertigstellung der Zulaufstrecken, v.a. in Bayern, sicherzustellen. Damit verbunden braucht es die Stärkung der Verladebahnhöfe auf der gesamten Strecke“, fordert der Präsident des Unternehmerverbandes Südtirol, Alexander Rieper.
Der grenzüberschreitende intensive Ausbau einer Ladeinfrastruktur für die E–Mobilität ist zudem eine dringende Notwendigkeit.
Ein Anliegen ist dem Unternehmerverband eine gesamtheitliche Lösung für die Brennerstrecke. „Konkret bedeutet dies, dass Fahrverbote, wie sie derzeit in Tirol gelten, für Lkw der neuesten Generation, die um über 97 Prozent weniger Partikel und Stickstoffoxide emittieren, aufgehoben werden. Diese sollten mit einer entsprechenden Geschwindigkeitsbegrenzung frei fahren können“, regt Rieper an.
Neue digitale Ansätze können mit Sicherheit zusätzlich helfen, den Verkehr besser zu steuern, so Präsident Rieper. „Allerdings bedarf es dabei einer genaueren Bewertung der entsprechenden Kriterien. Im Jahr 2024 haben nämlich 11,55 Millionen Pkw und 2,37 Millionen Lkw den Brenner passiert. Ein effizientes digitales System muss auf jeden Fall darauf ausgerichtet sein, eine bessere Abstimmung des Personen- und Güterverkehrs zu gewährleisten. Es stellt sich deshalb die Frage, ob eine Beschränkung der digitalen Erfassung auf den Warentransport zielführend sein kann. Zudem gilt es, Lösungen für den lokalen Verkehr zu finden, die in einem solchen System wohl kaum integriert werden können.“
„Wir sind gemeinsam gefordert, dringend zukunftsweisende, umweltverträgliche Lösungen zu finden, die es der Wirtschaft erlauben, weiterhin wettbewerbsfähig zu bleiben. Unser Wohlstand und unsere Wohlfahrt können nur über die Leistungskraft und das Steueraufkommen unserer Unternehmen abgesichert werden“, gibt Rieper zu bedenken.
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