Von: luk
Bozen – Nach Südtiroler Vorbild will auch das Aostatal in der öffentlichen Mobilität auf Wasserstoff setzen. Eine Delegation mit Assessor Bertschy an der Spitze hat sich dazu mit LR Alfreider getroffen.
Wie Südtirol produziert auch das Aostatal jährlich einen Stromüberschuss. Diesen will man nun, wie in Südtirol, in Form von Wasserstoff für die öffentliche Mobilität nutzbar machen. Deshalb hat sich eine Delegation vor Ort über die Südtiroler Erfahrungen mit der Wasserstofftechnologie informiert und sich mit Mobilitätslandesrat Daniel Alfreider getroffen.
Potenzial der aus Wasserkraft gewonnenen Energie nutzen
Gemeinsam mit dem Assessor für wirtschaftliche Entwicklung Luigi Giovanni Bertschy hat sich die Delegation mit Vertretern von Busunternehmen wie Arriva Italia, dem Generaldirektor des lokalen Energiedienstleisters CVA Enrico De Girolamo, Vertretern der Regionalverwaltung aus den Bereichen öffentliche Mobilität und nachhaltige Entwicklung das Wasserstoffzentrum in Bozen angeschaut und sich vor allem über die Herausforderungen in der Wasserstoffproduktion informiert. Anschließend stand am Betriebshof der In-House-Gesellschaft des Landes und der Gemeinden Bozen, Meran und Leifers SASA die Besichtigung der neuen Wasserstofftankstelle auf dem Programm.
Mobilitätslandesrat Alfreider und Assessor und Vizepräsident der Region Aosta Bertschy haben sich nach den Besichtigungen über eine strategische Zusammenarbeit bei der ökologischen Wende sowie der emissionsfreien Mobilität ausgetauscht. Beide Politiker unterstrichen die Bedeutung dieser Wende gerade in den sensiblen Gebieten im Alpenraum. Südtirol und Aosta hätten diesbezüglich viele Gemeinsamkeiten. In beiden Ländern wird reichlich Energie über die Wasserkraft produziert. Dieses Potenzial gelte es zu nutzen, um den Prozess der Dekarbonisierung zu beschleunigen.
“Gemeinsam weiter für die Energiewende arbeiten”
“Wenn es um das Potenzial von Wasserstoff geht”, betonte Landesrat Alfreider, “ist es wichtig, dass dieser auch langfristig aus erneuerbaren Quellen gewonnen wird. Südtirol ist dabei, hier über den Recovery Fund wichtige Projekte anzustoßen.” Das Land Südtirol hat bereits 2020 einen Wasserstoff-Masterplan genehmigt. Durch dessen Umsetzung sollen bis 2030 Importe von fossilen Brennstoffen im Wert von rund 550 Millionen Euro pro Jahr verringert werden. Dadurch würde der CO2-Ausstoß um circa 45 Prozent vermindert. Der Plan sieht unter anderem vor, den Brennerkorridor zu einem “green corridor” mit Wasserstofftankstellen entlang der Strecke zu machen und die Busse der In-House-Gesellschaft SASA schrittweise auf umweltschonende Antriebe umzustellen. “Wir sind überzeugt, durch eine Zusammenarbeit mit der autonomen Region Aosta sowohl auf technischer wie auch politischer Ebene eine strategische Partnerschaft in die Wege zu leiten, die beiden Ländern Vorteile bringt”, unterstrich Alfreider.
Der Besuch in Südtirol ist laut Bertschy eine der Etappen einer Studienreise und umfassenden Analyse, um auszuloten, in welchen Bereichen Projekte gestartet werden können. “Der Südtirolbesuch war sehr nützlich. Kompetente Personen haben ihre Erfahrungen mit Wasserstoffmobilität geschildert, Zusammenarbeit angeboten und auch transparent über Herausforderungen bei der Umsetzung der Vorhaben berichtet – ein besonderer Dank geht an Landesrat Alfreider für die Bereitschaft zum Austausch und zur Zusammenarbeit”, sagte Bertschy. Gerade in diesem wichtigen Bereich sei es sinnvoll, Kräfte zu bündeln, um gemeinsam weiter für die Energiewende zu arbeiten, unterstrich der Assessor.