Seit 30 Jahren an der Seite der Landwirtschaft

Weiterbildungsgenossenschaft im SBB feiert Jubiläum

Donnerstag, 05. Juni 2025 | 11:48 Uhr

Von: Ivd

Auer – Seit 30 Jahren sorgt die Weiterbildungsgenossenschaft im SBB für eine zeitgemäße Wissensvermittlung an Bauern. Im Rahmen des Referententages wurde das Jubiläum im Versuchszentrum Laimburg und anschließend im Felsenkeller gebührend gefeiert.

Dass die Landwirtschaft in Südtirol besser dasteht als in anderen Regionen und es noch flächendeckend aktiv bewirtschaftete Bauernhöfe gibt, ist laut eigener Aussage auch ein Verdienst der Weiterbildungsgenossenschaft im Südtiroler Bauernbund. „Weiterbildung ist eine Notwendigkeit, um auf die betrieblichen und gesellschaftlichen Herausforderungen angemessen reagieren zu können. Wer sich weiterbildet, kann seinen Hof besser führen, Chancen erkennen und Probleme leichter lösen. Da sich die Landwirtschaft ständig verändert und weiterentwickelt, ist es gerade für Bäuerinnen und Bauern wichtig, stets am Puls der Zeit zu sein. Wissen ist dabei unser wichtigstes Werkzeug“, sagte Daniel Gasser, der Landesobmann des Südtiroler Bauernbundes und zugleich Obmann der SBB-Weiterbildungsgenossenschaft. Die Vision der SBB-Weiterbildung hat sich in all den Jahren nicht verändert: „Wir bieten die beste Weiterbildung für alle, die Landwirtschaft leben und lieben.“

Die Geschichte begann kurz vor Weihnachten 1994, als mehrere hochrangige Funktionäre die SBB-Weiterbildungsgenossenschaft gründeten. Noch gut an die Anfangsjahre erinnern kann sich der Landeshauptmann außer Dienst, Luis Durnwalder. „Es war eine sehr mutige und weise Entscheidung vom SBB, mit einer Weiterbildungseinrichtung zu starten. In den letzten drei Jahrzehnten hat sich eindrucksvoll gezeigt, wie wichtig die Aus- und Weiterbildung für Bäuerinnen und Bauern ist.“

Den Glückwünschen schloss sich auch Landesrat Luis Walcher an. „Ich habe selbst schon einige Seminare der SBB-Weiterbildung besucht und bin immer wieder von der Professionalität und Qualität der Ausbildung beeindruckt.“ Vor allem schafft es die SBB-Weiterbildungsgenossenschaft, ihr Angebot an den Bedürfnissen der Bäuerinnen und Bauern auszurichten. „Besonders im Bereich des Zu- und Nebenerwerbs, aber auch bei Energie, Innovation, Arbeitssicherheit und Betriebswirtschaft bleiben keine Wünsche offen.“

Lob kam auch vom ehemaligen SBB-Direktor Thomas Widmann. „Es ist richtig und wichtig, dass sich der SBB auch um die Weiterbildung der Bäuerinnen und Bauern kümmert. Und das macht er hervorragend. Immer wieder kommen neue Themen dazu, um am Puls der Zeit zu bleiben. Bestimmte Themen haben immer Saison, wie etwa die Ausbildung ‚Der Bauer als Unternehmer‘. Diese gab es bereits in der ersten Weiterbildungsbroschüre – und auch heute noch.“ Von 2004 bis 2024 stand der Ehrenobmann des SBB, Leo Tiefenthaler, der SBB-Weiterbildung vor. Auch er hob den Weitblick der Gründer hervor. „In diesen drei Jahrzehnten ist die Weiterbildung immer wichtiger geworden und aus dem bäuerlichen Alltag nicht mehr wegzudenken.“ Er dankte Landeshauptmann außer Dienst Luis Durnwalder, der die SBB-Weiterbildung immer unterstützt hat. Erster Obmann war übrigens Arthur Feichter. Auch SBB-Direktor Siegfried Rinner unterstrich die Bedeutung der Weiterbildung für eine erfolgreiche Führung eines Bauernhofes. Die Weiterbildung helfe, Herausforderungen gut zu meistern, und erinnerte daran, dass die SBB-Weiterbildung viele Inhalte auch für Nichtbäuerinnen und -bauern anbietet.

Der Leiter der SBB-Weiterbildung, Christoph Falkensteiner, stellte die beeindruckenden Zahlen für 2024 vor. „Es gab 784 Veranstaltungen mit knapp 20.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmern. Insgesamt wurden knapp 12.000 Stunden Weiterbildung angeboten.“ Dass das Angebot sehr gut ankommt, zeigen die Auswertungen der Teilnehmerzufriedenheit: „Sie liegen bei 5,4 bis 5,8 von sechs Punkten. Und 97 Prozent der Mitglieder sind laut der neuesten SBB-Mitgliederbefragung mit der SBB-Weiterbildung sehr zufrieden oder zufrieden.“

Matthias Bertagnolli, der die Weiterbildungsgenossenschaft lange geleitet hat und nun Teil der Geschäftsleitung im SBB ist, ließ die wichtigsten Meilensteine Revue passieren. „Was mit einer kleinen Weiterbildungsbroschüre 1995 begann, ist heute die wichtigste Säule der bäuerlichen Weiterbildung und eine der größten Weiterbildungseinrichtungen in Südtirol.“ 1996 gab es die erste Sommerlehrfahrt nach Prag. „Ein wichtiger Schritt folgte 1998 mit der Qualitätszertifizierung nach EFQM, was als Zeichen für den Anspruch stand, höchste Standards in der Bildungsarbeit zu setzen.“

1999 gab es erstmals Schulungen für die bäuerlichen Funktionäre, und ein Jahr später startete der Spezialisierungslehrgang „Urlaub auf dem Bauernhof“. In den folgenden Jahren sollten weitere Lehrgänge folgen.

Die Weiterbildung war ein Vorreiter in der Integration neuer Lernformen. „2003 wurden die ersten EDV-Kurse vor Ort für die Ortsgruppen angeboten. Zudem startete die erste ‚Roter Hahn‘-Clublehrfahrt.“

2012 folgte ein weiterer Meilenstein: die Einführung der Verwaltungsdatenbank Sophia. Im selben Jahr wurden die Referententage gestartet und das Selbstlernzentrum, das sich nun DIGGY nennt, ins Leben gerufen. Ebenfalls 2012 wurde die Interessensgemeinschaft „IG pro Weiterbildung“ gegründet – ein Netzwerk für mehr Zusammenarbeit und Qualität in der Südtiroler Weiterbildungslandschaft. 2017 startete die Online-Lernplattform, und 2023 folgte die „Roter Hahn“-Kochschule. Und seit letztem Jahr ist die SBB-Weiterbildungsgenossenschaft in den sozialen Netzwerken aktiv.

Bezirk: Überetsch/Unterland

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