Von: bba
Bozen – Ein Interreg-Projekt erforscht gesundheitsfördernde Aspekte des alpinen Winters und entwickelt innovative Urlaubsangebote.
Wieviel Gesundheit steckt im alpinen Winter, und welche innovativen Angebote für den Tourismus lassen sich dank der natürlichen gesunden Ressourcen dieser Jahreszeit schnüren? Diese Fragen standen im Mittelpunkt des Interreg Projekts Italien – Österreich „WinHealth“, das knapp drei Jahre lang von acht Partnern aus Südtirol, Tirol, Salzburg und Friaul-Julisch-Venetien umgesetzt und nun abgeschlossen wurde. In fünf Pilotorten – darunter auch Brixen und Ritten – wurden dabei unter Koordination von IDM Südtirol attraktive touristische Produkte entwickelt, die nun den Wintergästen angeboten werden.
Gestern wurden diese Produkte und alle Projektergebnisse in einer Fachtagung von IDM in Bozen vorgestellt. Saubere Höhenluft, die anregende Höhensonne, die bereits in etwa 20 Minuten den Vitamin-D-Spiegel aufs empfohlene Maß auflädt, die belebende Wechselwirkung zwischen kalt und warm, gesunde Bewegung, die gerade in den Wintermonaten eher Mangelware ist, und vieles mehr: Der Winter in alpinen Regionen bietet zahlreiche Aspekte, die eine nachgewiesen positive Wirkung auf Körper und Geist haben. Ziel des Projekts „WinHealth“ war es, diese Wirkung wissenschaftlich auszuloten und die Erkenntnisse aus Erhebungen und Studien in neue, innovative Winterangebote umzusetzen. Diese sollen das bereits bestehende klassische Winterangebot bereichern.
Den wissenschaftlichen Part des Projekts übernahmen renommierte Partner wie die Medizinische Privatuniversität „Paracelsus“ Salzburg, die Fachhochschule Salzburg oder die Tiroler Privatuniversität UMIT Hall. Sie widmeten sich jeweils spezifischen Fragenstellungen zum Thema. „Im alpinen Winter steckt viel innovatives Potenzial, das wir noch besser nutzen können, um die Bandbreite und Qualität unseres touristischen Winterangebotes weiter zu erhöhen. Bei ‚WinHealth‘ lag der Fokus auf den gesundheitsfördernden Möglichkeiten des alpinen Winters. Gemeinsam mit den Projekt-Partnern haben wir für alle teilnehmenden Regionen konkrete Angebote entwickelt, die Wintergäste in den Pilotorten in Südtirol und Österreich bereits ab der kommenden Saison nutzen können“, sagt Vera Leonardelli, Leiterin der Abteilung Business Development von IDM. „Diese Best Practice Beispiele haben wir gestern im Rahmen einer Tagung Hoteliers, Dienstleistern und Touristikern präsentiert, um sie zur Ausarbeitung eigener, maßgeschneiderter Produkte anzuregen.“
Im Mittelpunkt der neuen Angebote für den Ritten steht das Naturerbe Rittner Horn. „Unser Hausberg bietet durch seine Lage auf über 2.200 Höhenmetern
bereits sehr gute Voraussetzungen für einen positiven Gesundheitseffekt auf unsere Gäste. Dank diesem Projekt haben wir, aufbauend auf die Expertise
der wissenschaftlichen Projektpartner, gleich mehrere gesundheitstouristische Produktideen entwickeln können“, sagt Monika Mayr, Direktorin des Tourismusvereins Ritten. Dabei setzte man besonders auf Familien und Kinder, die das Spielen und die Bewegung in freier Natur wiederentdecken sollen. Ein weiterer Themenschwerpunkt ist „Bewegung & Ruhe“, hier ist der Wald mit seiner erholsamen Wirkung zentrales Element. Um „alte Traditionen & Kulinarik“ dreht sich eine andere Produktidee: Hier geht es darum, lokale und regionale Traditionen und altes Handwerk am Ritten in Kombination mit Wanderungen und kulinarischem Erlebnis wieder aufzuwerten.
Auch in Brixen, dem zweiten Südtiroler Pilotort, wurde das gesundheitstouristische Angebot im Rahmen von „WinHealth“ erweitert. So wurde etwa ein Konzept zum „sicheren Rodeln auf der Plose“ ausgearbeitet, und es entstand ein eigenes Kompetenzzentrum für diese gesundheitsfördernde Sportart. Die Region Hohe Tauern in Salzburg bietet hingegen ab sofort Winterurlaub speziell für Menschen mit Allergien und Asthma an, während St. Johann in Tirol Skitouren-Tage mit Expertenbegleitung für Menschen mit Kniegelenksersatz im touristischen Programm führt. Der fünfte Pilotort Arta Terme in der Region Friaul-Julisch-Venetien arbeitet noch an einem attraktiven Produkt für den Gesundheitstourismus im Winter.