Von: luk
Bozen – Der 11. Februar ist der Tag der Frauen und Mädchen in der Wissenschaft. Er wurde 2015 von der Generalversammlung der Vereinten Nationen mit dem Ziel eingeführt, die Rolle von Frauen und Mädchen in der Wissenschaft anzuerkennen und zu stärken. Dieser Tag ist auch eine Gelegenheit, die nächste Generation zu ermutigen, eine Karriere in diesem Bereich zu starten.
Marie Curie, Rita Levi Montalcini, Dorothy Hodgkin, Ada Lovelace und in jüngerer Zeit Margherita Hack, Fabiola Gianotti, Samantha Cristoforetti, Emmanuelle Charpentier, Andrea Ghez sind nur einige der Namen auf einer langen Liste von Frauen, die dem wissenschaftlichen Fortschritt einen starken Impuls gegeben haben und nicht nur: Diese Frauen sind eine Quelle der Inspiration für alle Mädchen, die eine wissenschaftliche Karriere anstreben. Eine lange Liste, die wir noch erweitern wollen.
Verschwendung von Humanressourcen und Hindernis für Entwicklung
Nach Angaben der UNESCO machen Frauen weltweit weniger als 30 Prozent aller Wissenschaftler:innen aus. Die geringe Präsenz von Frauen in der Wissenschaft ist zum einen eine Verschwendung von Humanressourcen und zum anderen ein großes Hindernis für die Entwicklung der Wissenschaft.
In der Welt der Wissenschaft und darüber hinaus besteht nach wie vor ein deutliches Ungleichgewicht zwischen Männern und Frauen, sowohl in vertikaler als auch in horizontaler Hinsicht. Soziale und strukturelle Barrieren hindern Frauen und Mädchen immer noch daran, in die Wissenschaft einzusteigen und dort voranzukommen.
Die Daten der UNESCO unterstreichen die Unterrepräsentation von Frauen in der Wissenschaft: Frauen stellen nur 22 Prozent der Fachleute, die im Bereich der künstlichen Intelligenz arbeiten und 28 Prozent der Absolventen von Ingenieurwissenschaften.
Wir müssen immer noch dafür kämpfen, dass Geschlechterstereotypen und die „gläserne Decke” durchbrochen werden und dass MINT-Fächer (Wissenschaft, Technologie, Ingenieurwesen und Mathematik) wirklich inklusiv werden.
Der Abbau von Mythen, Vorurteilen und Geschlechterstereotypen ist der erste Schritt, um sicherzustellen, dass Frauen und Mädchen in diesen Fächern nicht mehr unterrepräsentiert sind.
Es ist völlig falsch, Mädchen als „in den Naturwissenschaften weniger begabt als Männer” zu bezeichnen, denn Mädchen erzielen im Durchschnitt bessere Ergebnisse als ihre männlichen Kollegen.
Maßnahmen für den Kampf gegen Stereotype
Um diese Stereotypen und Mythen zu bekämpfen, muss man sich auch für die Verbesserung der Einstellungspolitik, für die Weiterbildung, für gezielte Maßnahmen auf Schul- und Hochschulebene, für die Orientierung bei der Wahl der Studiengänge und für Maßnahmen zugunsten der Vereinbarkeit von Familie und Beruf einsetzen.
An diesem internationalen Tag ist es wichtig, die Errungenschaften von Frauen und Mädchen in der Wissenschaft zu feiern und auf die Herausforderungen aufmerksam zu machen, die noch vor uns liegen. Es ist auch wichtig, junge Frauen zu ermutigen, eine wissenschaftliche Laufbahn einzuschlagen, indem für Chancengleichheit und Gleichbehandlung in der Wissenschaft gesorgt wird. „Vorurteile und Stereotypen abzubauen und gleichzeitig gezielte Maßnahmen zur Förderung von Frauen in der Wissenschaft zu ergreifen, sind zwei Schritte, die unternommen werden müssen, damit Talente und Potenziale nicht vergeudet werden”, unterstreicht Gleichstellungsrätin Michela Morandini.