Von: mk
Bozen – Die Sensibilisierung für die Bedürfnisse mittelständischer Handwerksbetriebe in Südtirol, der Forschungs- und Wissenstransfer sowie die Förderung von talentierten Studierenden stehen im Focus eines Kooperationsprojektes, das der Wirtschaftsverband Handwerk und Dienstleister im Jahr 2013 gemeinsam mit dem Institut für italienisches Recht an der Universität in Innsbruck initiiert hat. Heute wurden im Haus des Handwerks die sieben bisher umgesetzten Diplomarbeiten und vor allem deren konkrete Anwendung vorgestellt.
„Die Theorie, die man an der Universität erlernt, ist zwar ein gutes Fundament. Um die Unternehmerwelt kennen zu lernen, ist aber unbedingt die praktische Erfahrung im Betrieb notwendig“, erklärte lvh-Vizepräsident Martin Haller im Rahmen der heutigen Pressekonferenz. Aus diesem Bedürfnis heraus besiegelten vor drei Jahren der Wirtschaftsverband lvh und die Universität Innsbruck eine Zusammenarbeit, die beide Teilaspekte verbinden sollte. Studierende des Instituts für italienisches Recht, die ihre Diplomarbeit zu einem Thema verfassen, das in die Schwerpunktebereiche der Unternehmen fällt, werden vom lvh mit einem Stipendium gefördert. „Bis heute sind sieben Diplomarbeiten über Arbeitssicherheit, öffentliche Aufträge, Kündigungsschutz, Onlinehandel und Verbraucherschutz sowie Mutterschutz verfasst worden. Aufgrund des großen Interesses von Seiten der Studierenden und dem Nutzen für die Südtiroler Wirtschaft wird das Kooperationsprojekt auch fortgeführt und es werden weitere Arbeiten in diesen Bereichen und für das Fachgebiet Umwelt folgen“, fuhr Haller fort.
Die bisherigen Diplomarbeiten wurden im Rahmen von lokalen, nationalen und internationalen Treffen bereits mehrmals Vertretern aus Politik und Wirtschaft ausgehändigt und dienen als hilfreiche Argumentationsunterlage, wenn es darum geht, die Erfordernisse der Realwirtschaft und die entsprechenden Rahmenbedingungen aufzuzeigen.
Publiziert als Buch wurde vor kurzem die Arbeit von Matthias Haller zum Thema „Die Aufteilung von öffentlichen Aufträgen in Lose in Südtirol, Tirol und Bayern“, der sich im Rahmen der Pressekonferenz für die notwendige Verbindung von Wissenschaft und Praxis aussprach. Dies bestätigte auch Universitätsprofessor und bisheriger Leiter des Instituts für italienisches Recht Bernhard Eccher: „Für die Studierenden ist diese Kooperation ein wichtiger Baustein und eine einmalige Gelegenheit in direkten Kontakt mit der Praxiswelt zu kommen, konkrete Problemstellungen kennen zu lernen, Vergleiche anzustellen oder auch Lösungsansätze anzudenken.
Das Interesse und die Motivation für praxisbezogene Diplomarbeiten sei groß, gerade aufgrund der praktischen Verwertung, erklärte auch Assistenzprofessor Gregor Christandl. Über den Enthusiasmus der Studierenden ein Praxisthema bearbeiten zu können, berichtete Professorin Esther Happacher, die bereits mehrere Diplomanden betreut und begleitet hat.
Abschließend wurde der Studierenden Claudia Erlacher, die ihre Arbeit zum Thema Mutterschutz (Im Rechtsvergleich mit Italien, Österreich und Deutschland) verfasst hat, ein Diplom überreicht.