Von: Ivd
Bozen – Was bleibt von der europäischen Nachkriegsordnung? Und was kommt danach? Ein von Eurac Research organisiertes öffentliches Kolloquium analysiert aktuelle Umbrüche und neue Extremismen – mit Beiträgen von jungen Wissenschaftlern aus Südtirol, Österreich, Ungarn und Deutschland. Die Veranstaltung mit dem Titel „Neue Zeitenwende in Europa – Das Ende der Nachkriegsordnung?“ findet am 26. und 27. Mai 2025 in Bozen statt und ist Teil eines neuen Kooperationsvertrags zwischen Eurac Research und der deutschsprachigen Andrássy Universität Budapest.
Im Zentrum stehen aktuelle geopolitische Herausforderungen, die in vielen europäischen Staaten als Bruch mit der bisherigen Friedens- und Integrationsordnung empfunden werden. Der Eröffnungsvortrag des Historikers Michael Gehler (Universität Hildesheim) widmet sich der Frage, warum das europäische Erfolgsmodell der Nachkriegszeit an seine Grenzen stößt. Weitere Beiträge beleuchten die Rolle Südtirols im historischen und politischen Kontext, sowie die politische Neuordnung Europas vor dem Hintergrund wachsender nationalistischer Tendenzen.
Ein besonderer Fokus liegt auf Fallstudien aus vier Ländern – dem Vereinigten Königreich, Italien, Ungarn und Deutschland – die exemplarisch zeigen, wie innereuropäische Entwicklungen das gemeinsame Handeln auf EU-Ebene erschweren. Der zweite Veranstaltungstag analysiert in diesem Zusammenhang auch die wachsende Bedeutung von Geschichtsnarrativen und extremistischen Strömungen.
Das Kolloquium steht allen Interessierten offen. Die Vorträge finden in deutscher Sprache ohne Simultanübersetzung statt. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
Weitere Informationen zum Kolloquium.
Eurac Research arbeitet seit zehn Jahren eng mit der deutschsprachigen Andrássy Universität Budapest (AUB) zusammen. Gemeinsam organisieren sie interdisziplinäre Doktorandenkolloquien in Budapest und Südtirol. Die 2024 formalisierte Zusammenarbeit umfasst außerdem Lehraufträge für Forschende von Eurac Research an der AUB sowie Praktikumsplätze für AUB-Studierende im Bozner Forschungszentrum.
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