Von: luk
Bozen – „Das Landesgesetz zur Regelung der Großkonzessionen bietet die einmalige Gelegenheit, der Südtiroler Bevölkerung günstigen Strom zu garantieren und durch Investitionen in die Effizienz der Kraftwerke unser Land nachhaltig aufzustellen“. So bringt Verbandspräsident Heiner Oberrauch den Standpunkt des Präsidiums des Unternehmerverbandes auf den Punkt, das in seiner letzten Sitzung ausführlich über den Gesetzentwurf 144/23 zur „Regelung der Vergabe von Konzessionen für große Ableitungen von Gewässern zu hydroelektrischen Zwecken“ diskutiert hat.
Saubere und erneuerbare Energie werde immer mehr zur strategischen Zukunftsressource. Im Kampf gegen den Klimawandel sei die Energiewende unerlässlich. “Südtirol verfügt mit einer durchschnittlichen Produktion von über sechs TWh erneuerbaren Strom über eine enorme Menge an der wohl wichtigsten Ressource für die nicht mehr aufschiebbare Energiewende – was uns aber nicht der Verantwortung enthebt, auch in weitere alternative Energiequellen zu investieren – und hat damit die besten Voraussetzungen, um hier eine Vorreiterrolle einzunehmen”, so Oberreich.
Wichtig sind dem Präsidium vor allem drei Punkte, wie Oberrauch unterstreicht:
1) „Bei der Vergabe der Energiekonzessionen müssen das attraktive Angebot für die Südtiroler Bevölkerung und innovative Anreize für Unternehmen (z.B. in Form von günstigem Strom bei Investitionen in Energieeffizienz oder Produktion in erneuerbare Energien) im Vordergrund stehen und nicht, wie im derzeitigen Gesetzesentwurf, die Optimierung der Einnahmen für den Landeshaushalt. Dieser sollte über eine gezielte spending review zusätzlich gestärkt werden“, so Oberrauch. „Die Mittel, welche die Konzessionäre ans Land abgeben müssen, sollten zudem für die Unterstützung der notwendigen, privaten Investitionen in erneuerbare Energien und Energieeffizienz verwendet werden“.
2) Die Wasserkraft, die für unser Land ein enormer Wettbewerbsvorteil ist, muss bestmöglich genutzt werden. „Die Investitionen in die Effizienz und die Produktivität der Kraftwerke sind von strategischer Bedeutung und müssen in der Ausschreibung auch entsprechend eingefordert und nach der Vergabe auch kontrolliert werden, denn nur so schöpfen wir das vorhandene Potential voll aus. Dass dies möglich ist, zeigen verschiedene Beispiele privater Unternehmen. Daher müssen diese Investitionen auch eine entsprechende Gewichtung bei der Bewertung der Angebote erhalten“, ergänzt der Präsident des Unternehmerverbandes.
3) Bei einem so zentralen Zukunftsthema wie die Energie, die alle Säulen der Nachhaltigkeit – die ökologische, die soziale und die wirtschaftliche – massiv beeinflusst, wäre eine frühe und stärkere Einbindung der Sozialpartner erforderlich. Es handelt sich um eine extrem komplexe Thematik, bei der fachliche, rechtliche und technische Expertise ausschlaggebend sind. „Gerade auch in diesem Bereich haben unsere Unternehmen ein exzellentes Know-How, das wir der Landesregierung bei der Regelung einer so wesentlichen Materie für die Zukunft unseres Landes gerne zur Verfügung stellen“, so Oberrauch abschließend.