Fehlende Gelder in der Pfarrei Natz

101.000 Euro verschwunden – Gläubige sind empört

Mittwoch, 22. Mai 2019 | 10:53 Uhr

Natz-Schabs – Die Gläubigen sind empört und verlangen Aufklärung: In der Pfarrei Natz sind 101.000 Euro verschwunden. Konkret soll es sich um nicht überwiesene Spendengelder in Höhe von 60.000 Euro sowie um 41.000 Euro an übrigen Geldbeständen handeln, die in der Kasse nun fehlen. Bereits im März sind Gerüchte über mutmaßliche Unregelmäßigkeiten kursiert. Nun wurden sie offiziell von einem Verwalter der Diözese bestätigt, berichtet die Tageszeitung Alto Adige.

Der Pfarrei, die dem Kloster Neustift und nicht der Diözese untersteht, gehören neben Natz auch Raas, Viums und die Brixner Fraktion Elvas an. In einem Brief hat die Pfarrei versichert, dass der Fehlbetrag innerhalb Mai rücküberwiesen wird.

Trotzdem scheinen bei den Mitgliedern der Pfarrgemeinde noch Fragen offen zu sein. In dem Brief der Pfarrei geht nicht hervor, wer die Verantwortlichen sind. In der Zwischenzeit bemüht sich der Pfarrgemeinderat, das Loch zu stopfen. Erwogen wurde laut Alto Adige unter anderem auch, der Verkauf der Kubatur der alten Sakristei, die im Moment nicht genutzt wird.

Um Aufklärung vor allem in Zusammenhang mit Spendengeldern zu gewährleisten, wurde die Einberufung einer öffentlichen Versammlung beantragt.

Wie der Leiter des Verwaltungsamtes der Diözese Bozen-Brixen, Michael Mitterhofer erklärt, bestehe keine Absicht, einer bestimmten Person die Schuld zu geben. Es gehe nicht nur um Geld, sondern auch um Menschen. Vielmehr bestehe der Wunsch, eine zweite Chance zu gewähren. Von einer Strafanzeige wolle man absehen. „Für uns ist die Sache abgeschlossen“, erklärte Mitterhofer laut Alto Adige. Man vertraue auf das Verständnis der Bevölkerung, man schaue nun in die Zukunft.

Alexander Überbacher, der Bürgermeister von Natz-Schabs reagiert unterdessen perplex und spricht laut Alto Adige von einem schwerwiegenden Vorfall, der dem Image des Dorfes schade. „Auch, weil es um Spenden von Mitgliedern der Pfarrgemeinde geht.“

Von: mk

Bezirk: Eisacktal