Ein Ort des würdevollen Abschieds

20 Jahre Palliativstation in Martinsbrunn

Donnerstag, 25. Januar 2024 | 17:33 Uhr

Meran – Die Palliativstation in Martinsbrunn, geführt von der Stiftung St. Elisabeth seit 2017, feiert ihr 20-jähriges Bestehen. Von der Idee bis zur Eröffnung im November 2003 hat es viel Engagement gebraucht. 2016 wurde die Abteilung komplett umgebaut und auf 14 Betten aufgestockt. Heute ist die Einrichtung eine wichtige Anlaufstelle für die umfassende Betreuung von Patienten mit nicht heilbaren oder weit fortgeschrittenen Erkrankungen.

Die Palliativstation Martinsbrunn feiert ihr 20-jähriges Bestehen und hat in dieser Zeit einen bedeutenden Beitrag zur umfassenden palliativen Betreuung von Patienten mit nicht heilbaren oder weit fortgeschrittenen Erkrankungen geleistet. Die Station bietet Schwerstkranken soweit als möglich eine selbstbestimmte Gestaltung ihrer letzten Lebensphase und ermöglicht ein Sterben in Würde. Im Mittelpunkt der Betreuung stehen nicht nur die Bedürfnisse der erkrankten Menschen, sondern auch die der Angehörigen.

Ursprünglich entsprang die Initiative zur Gründung eines Hospizes der Idee des “Vereins Elias”. In Kooperation mit dem Kapuzinerorden, insbesondere mit Pater Peter Gruber, wurde die Möglichkeit eines Hospiz-Aufbaus in Betracht gezogen. Der Orden der Barmherzigen Schwestern sah die Betreuung Sterbender schon immer als eine bedeutende Aufgabe an, die im Einklang mit ihrer Spiritualität und ihrem caritativen Auftrag stand. Die Realisierung der ersten Palliativstation in Südtirol in Martinsbrunn wurde durch das Engagement der Barmherzigen Schwestern, die großzügige Unterstützung des damaligen Landesrates Otto Saurer, durch engagierte Landesbeamte und durch den damaligen Generaldirektor des Sanitätsbetriebs Meran, Andreas Fabi, ermöglicht. Am 7. November 2003 nahm die Palliativstation mit sechs Betten in Martinsbrunn ihre Tätigkeit auf. Heute verfügt die Palliativstation über 14 Einzelzimmer mit Bad, TV, Telefon und WLAN-Verbindung, die auch Übernachtungsmöglichkeiten für Angehörige bieten.

Ein interdisziplinäres Palliativteam, unter der ärztlichen Leitung von Dr. Reza Dadvar, sorgt für die ganzheitliche Betreuung der Patienten. Das Team setzt sich zusammen aus Fachärzten für Palliativmedizin, Krankenpflegern, Psychologen, Seelsorgern, Sozialassistenten, Altenpflegern, Sozialarbeitern, Physio- und Ergotherapeuten, Logopäden sowie Freiwilligen der Caritas Hospizbewegung. Zur ganzheitlichen palliativen Betreuung gehören verschiedene Angebote wie Schmerztherapie, Aroma-, Musik- und PET-Therapie, komplementärmedizinische Ansätze sowie psychologische Betreuung. Das Team hilft auch bei sozialen und seelsorgerischen Anliegen. Anlässlich des 20-jährigen Jubiläums betont Christian Klotzner, Präsident der Stiftung St. Elisabeth: „Wenn Krankheit, Schmerzen oder Schwäche den Tag bestimmen und das Sterben als Erlösung herbeigesehnt wird, wünscht man sich einen Ort, wo ein würdevoller Abschied möglich ist. In Martinsbrunn finden Sterbende diesen Ort.“

„Auch, wenn Heilung nicht mehr möglich ist, so gibt es eine Vielzahl an Möglichkeiten unerträgliche Situationen und Symptome zu lindern, manchmal ist es auch nur ein kurzer Aufenthalt auf unserer Station und eine Rückkehr nach Hause ist möglich“, erklärt Stationsverantwortliche Anja Stecher.

Im Rahmen eines gemeinsamen Gottesdienstes, zelebriert von Generalvikar Eugen Runggaldier in der Martinskapelle in Martinsbrunn, erinnerte Sr. Elisabeth Pfattner an die bewegende Geschichte von 20 Jahren Palliativpflege. Zahlreiche Ehrengäste, darunter Vertreter aus Politik, Kirche und Sanität, sowie Mitarbeiter, ehemalige Mitarbeiter und die vielen Ehrenamtlichen, versammelten sich, um die erfolgreiche und wichtige Einrichtung zu würdigen.

Die Palliativstation Martinsbrunn bleibt ein zentraler Ort für die umfassende Betreuung von Menschen in ihrer letzten Lebensphase. Die 20-jährige Erfolgsgeschichte wird nicht nur gefeiert, sondern auch als Verpflichtung verstanden, weiterhin Menschen in ihrer schwersten Zeit beizustehen und einen Ort des würdevollen Abschieds zu bieten.

Von: mk

Bezirk: Burggrafenamt

Kommentare
Sortiert nach:   neuste | älteste | Relevanz
thomas
thomas
Kinig
3 Monate 21 Tage

Ich möchte mich wenn möglich daheim verabschieden, es wäre besser on die Betreuung am Wohnort zu investieren als so ein gestyltes Ghetto zu unterhalten. Endstation

wpDiscuz