Von: luk
Bozen – Die Fälle von Jugendlichen, die mit Alkoholvergiftung ins Krankenhaus eingeliefert werden, nimmt stetig zu.
2015 verzeichneten Südtirols Spitäler 240 Alkoholvergiftungen bei Jugendlichen, im vergangenen Jahr waren es 328. Das ist ein Plus von 37 Prozent. Das geht aus den Zahlen hervor, die der Sanitätsbetrieb der Landtagsabgeordneten Myriam Atz Tammerle von der Süd-Tiroler Freiheit auf Anfrage mitgeteilt hat.
Ebenfalls wird deutlich, dass der Anteil der weiblichen Patienten zugenommen hat. Waren 2015 noch 32 Prozent der eingelieferten Jugendlichen Mädchen, waren es 2017 40 Prozent.
Besonders viele Alkoholvergiftungen mussten bei den 17-jährigen weiblichen Jugendlichen, nämlich 30, und bei den 18-jährigen männlichen Jugendlichen, nämlich 23, behandelt werden“, weiß Atz Tammerle.
Sogar Zwölfjährige müssen zum Entgiften ins Krankenhaus eingeliefert werden.
Forderungen und Maßnahmen
Es sei zwar begrüßenswert und wichtig, so Atz Tammerle, dass die einzelnen Krankenhäuser bereits unterschiedliche Betreuungen bei Alkoholvergiftungen anbieten. Dennoch gäbe es dabei eine große Lücke: An Wochenenden, bei denen es unter Jugendlichen verstärkt zu Alkoholvergiftungen kommt, steht kein Psychologe zur Verfügung. Die Patienten werden mit einem Termin oder einer Telefonnummer des Psychologen im Krankenhaus entlassen. Aus der Landtagsanfrage der Süd-Tiroler Freiheit geht jedoch hervor, dass 90 Prozent der Jugendlichen diesen psychologischen Dienst nicht in Anspruch nehmen.
„Es gilt, Jugendliche vor erneutem Alkoholmissbrauch zu schützen. Deshalb ist es unabdingbar, dass auch an Wochenenden ein psychologischer Dienst für Jugendliche, die wegen einer Alkoholvergiftung eingeliefert werden mussten, zur Verfügung steht“, meint die Landtagsabgeordnete der Süd-Tiroler Freiheit.