Die Wiederherstellung des Bachs wird nach dem Unwetter noch dauern

Bach-Arbeiten nach Mure in Tirol wohl noch “das ganze Jahr”

Freitag, 04. Juli 2025 | 13:30 Uhr

Von: apa

Die massiven Murenabgänge infolge eines Unwetters samt Starkregen und Hagel im Tiroler Gschnitz (Bezirk Innsbruck-Land) am Montag werden die Gemeinde wohl noch lange beschäftigen. Die Instandsetzungsarbeiten des betroffenen Sandesbachs werden “noch das ganze Jahr dauern”, sagte Bürgermeister Andreas Pranger am Freitag zur APA. Kommende Woche werden die Arbeiten am Hauptbach beginnen. Gleichzeitig könnte die Wettersituation am Montag noch einmal heikel werden.

Am Donnerstagabend blieb die Gemeinde trotz angekündigter Gewitter verschont – nur leichter Regen fiel vom Himmel. Laut Experten des Bundesheeres dürfte die Situation am Wochenende entspannt bleiben. Erst am Montag könnte es wieder schlechter werden, berichtete Pranger.

Bundesheer kommende Woche nicht mehr im Einsatz

Das Bundesheer war indes am Freitag noch mit 40 Soldaten an Ort und Stelle. Zwei der insgesamt 15 betroffenen Häuser werden noch gemeinsam mit vier Feuerwehren von Wasser und Schlamm befreit. “Heute werden wir damit voraussichtlich fertig”, meinte der Ortschef. Dann könnte auch der eigentlich bis Sonntag geplante Einsatz des Bundesheeres enden. Die Profis der Wildbach- und Lawinenverbauung bleiben jedoch noch im Ort. Bis das ganze Bachbett wiederhergestellt sein wird, werden wohl noch Monate vergehen, schätzte Pranger.

Die Aufräumarbeiten und die Zusammenarbeit zwischen Bundesheer und Feuerwehren sei jedenfalls sehr gut gelaufen, freute sich der Bürgermeister. Die Gschnitztalstraße (L 10) sei wieder frei. Die Straße werde ab Freitag 19.00 Uhr wieder für den Verkehr freigegeben, bestätigte das Land Tirol am Nachmittag in einer Aussendung.

Sechs Muren verwüsteten Ort teilweise

Das Unwetter in Gschnitz war am Montag bereits am Nachmittag losgegangen. Es kam zu Hangrutschen und großflächigen Überflutungen von Feldern, auch rund um Häuser. Geröllmassen donnerten ins Tal, dicht an bewohntem Gebiet vorbei. Insgesamt sechs Muren gingen in dem Abschnitt von der Pfarrkirche Maria Schnee bis weiter ins Talinnere nach Mühlendorf ab. Stärker bewohntes Gebiet bzw. die Ortsmitte und damit der Großteil der Bevölkerung war hingegen von den Murenabgängen, Hangrutschungen und Überflutungen infolge der Unwetter großteils verschont geblieben. Hart getroffen wurde aber etwa das Freilichtmuseum Mühlendorf Gschnitz. Es wurde fast vollständig von den Geröllmassen zerstört. Es wurde niemand verletzt.

Auch in Neustift im Stubaital war am Montag eine Mure abgegangen. Der hintere Talschluss ab dem Ortsteil Gasteig wurde abgeschnitten. Die Ranalter Straße (L 232) im Ortsgebiet Krößbach wurde gesperrt, am Freitag war sie bis auf weiteres im Gegenverkehr befahrbar. Der Bezirk Landeck war ebenfalls betroffen gewesen. Es hatte sich eine heftige Unwetterzelle mit starkem Niederschlag entladen, die Verklausungen, Überschwemmungen und Murenabgänge zur Folge hatten. Die Stanzertalstraße in Flirsch (L 68) war nun wieder zweispurig mit einer Geschwindigkeitsbegrenzung von 30 km/h befahrbar.

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