Zwei Moldawier wohl für vier Bankomatsprengungen verantwortlich

Bankomat-Bande von Carabinieri geschnappt

Mittwoch, 26. Dezember 2018 | 15:35 Uhr

Bozen – Die Carabinieri von Bozen haben zwei moldawische Bürger mit Wohnsitz im Raum Verona verhaftet. Sie wurden wegen vier Übergriffen auf hiesige Geldautomaten zwischen September und Oktober 2018 angeklagt. Der von der Staatsanwaltschaft erlassene Haftbefehl ist das Ergebnis einer komplexen Ermittlungsarbeit, an der die Beamten mehrere Monate lang beteiligt waren.

Die beiden Verhafteten werden beschuldigt, am 29. September bei der Raiffeisenkasse Barbian, am 03. Oktober bei der Raiffeisenkasse Vintl, am 5. Oktober bei der Raiffeisenkasse Villanders und am 12. Oktober bei der Raiffeisenkasse in Vigo di Ton (TN) den jeweiligen Bankomaten ausgeraubt zu haben.

Die von der Staatsanwaltschaft Bozen koordinierten Ermittlungen der Carabinieri haben es nach komplexen Analysen des Telefonverkehrs ermöglicht, dass mit zahlreichen Überwachungskameras, die an verschiedenen Orten der Provinz stationiert sind, aber auch langen und sorgfältigen Beobachtungen und Verfolgungen von Verdächtigen ein genaues Beweisbild der Tathergänge gezeichnet werden konnte.

Eigene Task-Force brachte Ermittlungserfolg

Die Carabinieri hatten zu diesem Zwecke tatsächlich eine eigene “Task Force” gebildet, die sich aus Ermittlern, Sprengstoffexperten und Einheiten der Abteilung für Wissenschaftliche Untersuchungen zusammensetzte. Sie wurde zeitweise auch von den Carabinieri von Brixen und St. Ulrich in Bezug auf die einzelnen Aufnahmen unterstützt.

Die Ermittler waren bereits ganz nah dran, als sie am 12. Oktober die Suche und Identifizierung zweier Personen koordiniert hatten, die nach der Bankomat-Sprengung in Vigo di Ton zwischen den Apfelplantagen in die Wälder entkommen waren. Die Untersuchungen wurden mit großer Sorgfalt fortgesetzt, um ein breites und solides Beweisbild über die gesamte Bande zu erhalten.

Die Coups der Bande waren durch hohe Schnelligkeit, vermummte Gesichter und penible Vorsichtsmaßnahmen, um keine Spuren am Tatort zu hinterlassen, gekennzeichnet. Laut Bericht der Carabinieri führten die Täter dabei Gas mit einem Rohr in die Geldautomaten ein und zündeten dieses an, was in den meisten Fällen eine starke Explosion auslöste. Auf diese Weise wurden nicht nur hohe Summen an Bargeld gestohlen, sondern immer auch erhebliche Gebäudeschäden verursacht und zufällige Passanten gefährdet.

Die detaillierte Untersuchung der an den verschiedenen Orten aufgenommenen Überwachungsbilder, der Vergleich mit den gewonnenen Zeugenaussagen, die komplexe Analysearbeit aller Überwachungssysteme, auch von Gebieten, die sogar weit von den Zielen entfernt sind, hat es den Ermittlern ermöglicht, die sorgfältige Vorbereitung der Diebstähle zu rekonstruieren. Tatsächlich führte die Bande auch Inspektionen an verschiedenen Orten durch, bevor sie entschied, welches für sie das profitabelste Ziel war.

Von: mho