Von: mk
Bozen – Das Coronavirus breitet sich in der Schule immer weiter aus. Die Anzahl der Klassen, die sich in Quarantäne befinden, ist von 43 auf 57 angestiegen. 152 Schüler haben sich infiziert. Zuletzt waren es 91 Fälle, berichtet die italienische Tageszeitung Alto Adige.
Ebenfalls angesteckt haben sich acht Angestellte im Schulbetrieb. Ob es dabei um Lehrkräfte handelt, ist nicht bekannt. Weitere 75 Klassen konnte die Quarantäne vermeiden, weil alle die Nasenflügeltests machen und nur ein positives Ergebnis registriert wurde.
Angesichts dieser Zahlen ruft der Südtiroler Sanitätsbetrieb erneut zur Impfung auf. „Am meisten betroffen sind Mittel- und Oberschüler. Bitte unternehmt etwas“, appelliert Kinderärztin Rosalba Leuzzi laut Alto Adige. Sie ist auch Landesvorsitzende der nationalen Vereinigung für Kinderärzte FIMP.
„Wir empfehlen die Impfung und verspüren dabei keinerlei Ungewissheit. Leider stößt man in Südtirol immer wieder auf die Skepsis der Impfgegner“, bedauert Leuzzi.
Laut jüngsten Bericht des Gesundheitsministeriums haben in Italien 55 Prozent der Zwölf- bis 15-Jährigen die erste Impfdosis erhalten. Südtirol bildet wieder einmal das Schlusslicht: Bei uns liegt der Anteil bei 33,02 Prozent.
Ähnliches gilt für die Altersgruppe der 16- bis 19-Jährigen. Während italienweit 76,46 Prozent bereits geimpft sind, beträgt der Anteil in Südtirol 61,41 Prozent.
In Südtirol selbst scheint die italienische Sprachgruppe hingegen skeptischer zu sein, was die Nasenflügeltests anbelangt. Die Tests werden in den Klassen derzeit zweimal wöchentlich auf freiwilliger Basis durchgeführt. Für die Eltern entstehen keine Kosten.
Während an deutschen Schulen die Beteiligung bei 65,41 Prozent liegt, machen an italienischen Schulen nur 54,09 Prozent mit. Wie Bildungsdirektor Vincenzo Gullotta betont, könnte die Zahl allerdings noch steigen. Die Schulsekretariate holen derzeit noch weiter die Zustimmung von Eltern ein. Das definitive Ergebnis wird am Wochenende erwartet.
Am Montag, den 27. September starten hingegen die Speicheltests, die auf nationaler Ebene stichprobenartig in den Klassen durchgeführt werden. Der Sonderkommissar für den Corona-Notstand, Francesco Figliuolo, befürwortet die Speicheltests an Schulen.