Von: mk
Bozen – Die Polizei hat in den vergangenen Tagen mehrere Einsätze absolviert, unter anderem wegen Ladendiebstahls, Ruhestörung und einer Aggression in der Öffentlichkeit.
Am Mittwoch wurden in Bozen drei Männer wegen versuchten Diebstahls im Einkaufszentrum Twenty angezeigt. Sie hatten Kleidungsstücke im Wert von mehreren 100 Euro in ihre Rucksäcke gesteckt und wollten sich aus dem Staub machen, ohne dafür zu bezahlen.
An der Kasse wurde allerdings der Alarm ausgelöst, damit waren die mutmaßlichen Ladendiebe enttarnt. Die Polizei konnte das Diebesgut sicherstellen. Einer der drei Marokkaner kassierte außerdem eine weitere Anzeige, weil er ein Messer bei sich trug, was laut Gesetz verboten ist. Quästor Paolo Sartori hat ein Dekret zur Abschiebung aller drei Männer unterzeichnet.
Am Donnerstagabend hat die Polizei hingegen im Don Bosco-Viertel einen 55-jährigen Italiener wegen Ruhestörung und Beamtenbeleidigung angezeigt. Trotz später Stunde erklang die Musik aus seinem Autoradio in voller Lautstärke. Die Fenster seines Pkw standen offen. Zahlreiche Anrainer hatten sich beschwert und die Ordnungshüter verständigt. Als die Polizei ankam, beschimpfte er die Beamten vor Augenzeugen. Der Quästor hat in diesem Fall eine mündliche Verwarnung ausgesprochen.
An Mariä Himmelfahrt musste die Polizei in Oberau wegen eines Mannes einschreiten, der im berauschten Zustand aus heiterem Himmel einen Passanten angegriffen hatte. Der Vorfall hat sich um 5.30 Uhr in der Früh zugetragen. Der Angreifer beschuldigte den Passanten, ihm sein Handy entwendet zu haben – obwohl dies in keinster Weise zutreffend war.
Als die Polizei eintraf, weigerte sich der Mann, sich auszuweisen, und er wollte sich in der Quästur auch nicht die Fingerabdrücke abnehmen lassen. Erst nach langer Überzeugungsarbeit gelang es den Beamten, seine Personalien in Erfahrung zu bringen. Demnach handelte es sich um einen 29-Jährigen aus Gambia. Der junge Mann wurde angezeigt – unter anderem auch wegen Widerstands gegen die Staatsgewalt und Beamtenbeleidigung, zumal er sich Sanitätern gegenüber, die seinen Gesundheitszustand kontrollierten, abfällig über die Polizei geäußert hatte. Der Quästor hat auch in seinem Fall ein Dekret zur Abschiebung unterzeichnet.
In den vergangenen Tagen hat die Polizei außerdem zwölf öffentliche Lokale kontrolliert, nachdem sich Anrainer über Ruhestörung beschwert hatten. Anwesende Gäste wurden von den Ordnungshütern identifiziert.
Zudem wurden Kontrollen in vier Linienbussen sowie in den wichtigsten Zügen durchgeführt, die in Bozen ankamen und starteten. An insgesamt sieben Kontrollposten auf der Straße hat die Polizei außerdem 192 Fahrzeuge überprüft. Insgesamt wurden in den vergangenen Tagen 325 Personen identifiziert, 125 davon stammen aus dem Ausland, 97 waren hingegen bereits vorbestraft oder aktenkundig.
Angesichts des verlängerten Wochenendes rund um Mariä Himmelfahrt am 15. August verstärkt die Polizei ihre Kontrollen in Bozen sowie in ganz Südtirol bis kommenden Montag. In Bozen patrouillieren täglich rund 50 Beamte der Staatspolizei, wobei vor allem die Umgebung des Bahnhofs, die Südtiroler Straße, die Perathoner-Straße, der Pfarrhofweg, Oberau sowie das Don Bosco-Viertel und sowie in anderen peripheren Zonen der Landeshauptstadt im Fokus liegen. Auch Antiterror-Kontrollen finden statt.
Wie in anderen Gemeinden Südtirols wird auch in Bozen eng mit der Ortspolizei zusammengearbeitet. Die Bahn- und die Straßenpolizei steht ebenfalls verstärkt im Einsatz.
Bis jetzt hat Quästor Paolo Sartori bereits vier Aufenthaltsverbote für das Gemeindegebiet von Bozen erlassen. In drei Fällen gab es eine mündliche Verwarnung, wie vom Kodex der Antimafia-Gesetze vorgesehen. Fünf Dekrete zur Abschiebung wurden unterzeichnet und in sieben Fällen hat der Quästor die Aufenthaltsgenehmigung widerrufen.
„Traditionell erleben wir an Feiertagen einen starken Zustrom an Touristen, die Bozen und Südtirol einen Besuch abstatten, um Ausstellungen, historische Gebäude und diverse kulturelle Veranstaltungen zu erleben. Mit der Zunahme an touristischer Aktivität nimmt leider auch die Kleinkriminalität zu“, erklärt Sartori. Genau in diesem Kontext stünden die präventiven Maßnahmen der Polizei. „Sie dienen nicht nur dazu, das Sicherheitsgefühl von Bürgern und Besuchern zu stärken, sondern auch dazu, verschiedenen Formen von Kleinkriminalität entgegenzuwirken. So soll verhindert werden, dass sich kriminelle Aktivitäten in unserer Region festsetzen und Personen, die hier nichts zu suchen haben, Straftaten begehen, die die öffentliche Sicherheit gefährden und das Zusammenleben beeinträchtigen“, betont der Quästor.
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